Re: Kultur und Evangelium
Verfasst: Mi 4. Feb 2009, 17:17
Das ist eine interessante Frage. Es gibt sicher kulturelle Fragen, die einfach zu vernachlässigen sind, da man einige Dinge sicher so oder so handhaben kann, ohne vom rechten Wege abzukommen. Häufig ist aber Kultur aber auch »Gesinnung des Fleisches« im biblischen Sinne und damit im Widerstreit zum Wort Gottes.epaphroditus hat geschrieben:mich würde interessieren, wieviel Kultur wir in unseren Versammlungen haben und wo die Grenze zwischen Kultur und Evangelium liegt.
Hier ist die Fragestellung anders zu formulieren. Wichtig ist nicht, ob »die« oder »wir« recht haben, sondern ob die und wir in Übereinstimmung mit den Grenzen sind, die das Wort setzt.epaphroditus hat geschrieben:Denn die Christen in anderen Gegenden der Erde leben das Evangelium anders als wir. Wer hat denn dann Recht?
Das würde ich persönlich nicht mehr für tolerabel halten, habe mich damit aber auch noch nicht sonderlich auseinandergesetzt. Die Sache mit dem Blut ist ja gem. Apg. 15, 29 eine Sache für sich, die ohnehin schon controvers diskutiert wird.epaphroditus hat geschrieben:Brotbrechen. … als Inhalt des Kelchs Wasser, Milch oder in Ostafrika sogar warmes Tierblut. Ist das noch biblisch? … In Ostafrika isst man rohes Fleisch beim Brotbrechen.
Das ist klar biblisch geregelt und sollte überhaupt keine Frage sein: Götzendienst ist absolut tabu. Christen feiern weder Weihnachten, Ostern, (vgl. zu Sylvester auch hier.) noch irgendetwas dergleichen. Punkt. Oder besser Doppelpunkt:epaphroditus hat geschrieben:Weihnachten&Silvester.
Der Weihnachtsbaum war ein heidnisch-kulturelles Symbol. Ebenso das Händefalten vor einer Gottheit. Böller an Silvester haben früher die bösen Geister vertrieben. Genauso das Poltern am Polterabend.
Paulos hat geschrieben:Deswegen, meine Geliebten, fliehet, (weg) von dem Idolgottesdienst. (1. Kor. 10, 14)
Hier gilt sinngemäß das obengesagte. Sonntagsheiligung ist römischer Götzendienst. Allerdings kommt der Sonntag trotzdem als Versammlungstag in Frage, solange er nicht heiliger gehalten wird als andere Tage. Ausführlicher Beitrag dazu hier (als .pdf).epaphroditus hat geschrieben:In der Bibel wird nirgendwo gesagt, dass wir den Sonntag feiern sollen. Es steht dort, dass man den Sabbat heiligen soll. Die Änderung von Samstag auf Sonntag hat ein römischer Kaiser vorgenommen. Ist das dann als Christen ein guter Weg?
Da hier (im Gegensatz z. B. zur Sonntags- oder Weihnachtsfrage) keine geistlichen Güter berührt werden, denke ich, man kann diese Frage vernachlässigen.epaphroditus hat geschrieben:Wäre es nicht biblisch in der Versammlung auf dem Boden zu sitzen, wie es die ersten Jünger taten?
Das sehe ich grundsätzlich so wie bei der vorigen Frage (vieles ist hier freigestellt), obwohl ich nicht denke, daß es in Kleidungsfragen keine geistlichen Richtlinien gäbe. Wer das Wort ernstnimmt, wird sicher nicht bauchfrei, gefärbt und gepierct herumlaufen, aber einen Krawattenzwang kann man auch nicht gerade aus dem Wort ableiten.epaphroditus hat geschrieben:Wäre es nicht biblische Kleidung, die Kleidung des vorderen Orients von vor 2000 Jahren zu tragen? Wenn wir das tragen was unsere Kultur ist, wer legt dann fest, welcher Teil unserer Kultur gilt?