von toffil am Mo 15. Jun 2009, 11:54
Hallo epaphroditus,
die Mißverständnisse bestehen nach wie vor, ich werde versuchen, noch deutlicher zu werden:
1. Frau Brudereck
Zunächst mal muß man sich vor Augen halten, warum sie beispielsweise mit esoterischen Inhalten arbeitet. Das tut sie unter anderem, um Menschen für das Christentum zu interessieren. Das nenne ich Manipulation. Außerdem traut sie, wenn sie solche Mittel nötig hat, offenbar dem Wort Gottes nicht zu, die Menschen ohne weiteres Zutun zu überführen.
A. W. Tozer hat bereits vor mehr als 50 Jahren hierzu etwas Hochinteressantes geschrieben (das war zu einer Zeit, als Evangelisation mehr und mehr mit Filmen unterlegt wurde; für das Medium Film könnte man alles andere einsetzen, was der Christenheit heutzutage einfällt, um ihre Missionsaktivitäten zu "unterstützen"!):
„Wenn es den Film braucht, um geistgeleitetes Predigen zu ergänzen, dann hieße das, dass die Methode, die Gott eingesetzt hat, ungenügend sei und dass der Film Dinge bewirken könne, die der göttlichen Methode nicht möglich seien.“
2. "Kultur"
Ich weiß nicht, ob die geäußerten Gedanken überhaupt mit dem Thema Kultur zu tun haben, deshalb setze ich das Wort in Anführungszeichen.
Es ist völlig richtig, Gott kann Menschen auch am Bratwurststand erretten, auch Paulus sagte ja, dass es ihm völlig egal sei, aus welchen unlauteren Motiven das Evangelium verkündigt wird, Hauptsache es wird verkündigt. Aber das erlaubt doch uns nicht, es zu machen, wie wir wollen.
3. Missionsbefehl
Diese Aufweichung ist nur scheinbar eine Aufweichung! Der Missionsbefehl erging nicht an eine Gemeindestruktur. Punkt. Daraus ist aber nicht abzuleiten, dass er für eine strukturierte Gemeinde nicht gilt! Es ist hier nur etwas Wichtiges zu beachten: Für das Gemeindeleben gibt es detaillierte biblische Vorgaben, die sich mit Lehre, Anbetung, Ermahnung, Zucht etc. beschäftigen. Somit ist das Gemeindeleben geregelt.
Da es außerdem klare Aufforderungen gibt, sich von der Welt, der Finsternis, abzusondern, muß Mission unabhängig vom regulären Gemeindeleben und außerhalb dessen geschehen. Genau hier beginnen die eklatanten Fehler der modernen Christenheit. Die krempeln das reguläre Gemeindeleben im Hinblick auf die unerretteten Menschen um, schaffen eine geneigte Atmosphäre, verwenden moderne Musik und vermeiden im Extremfall Wörter wie Sünde oder Buße. Dazu kommt, wie John MacArthur so treffend beschreibt, dass die Predigten weitgehend evangelistisch sind, das bedeutet, die Gemeindemitglieder, die ja idealerweise schon gerettet sind, werden Sonntag für Sonntag evangelisiert, anstatt mit Lehre versorgt zu werden.
Ich bin nicht gefrustet, dass es Gemeinden gibt, welche dafür sorgen, dass Menschen nicht irritiert wieder rausgehen. Ich bin nur gefrustet, wenn sie dies nur durch Anbiederung an die Welt erreichen.
Ich bin der Meinung, dass man ungläubigen Menschen, welche zu den regulären Zusammenkünften kommen, mit größter Gastfreundschaft und Herzlichkeit begegnen sollte. Aber man sollte niemals die Zusammenkünfte auf sie ausrichten.
Ich bin übrigens auch nicht gefrustet, wenn man mich nicht beachtet. Es macht mich lediglich traurig zu sehen, wie sehr sich Gemeinden (in alle möglichen Richtungen übrigens) von der biblischen Lehre entfernen. Meine Erkenntnisse sind gewachsen durch jahrelange Erfahrung in der Alten Versammlung und danach noch längere Erfahrung in sogenannten liberalen Freikirchen wie der FeG. Außerdem werden sie ja auch von anderen, viel klügeren Menschen, genauso formuliert, sodass ich glaube, mit meinem Beobachtungen richtig zu liegen.