Holzwurm hat geschrieben: "Die ewig Gestrigen" kann man Erstaunen und Verwunderung zugleich erkennen, wie aber auch eine negative Bewertung.
Er zeigt vor allem, dass man die Intension des Artikels (auf den sich diese Bewertung bezog) überhaupt nicht verstanden hat (oder verstehen wollte).
Holzwurm hat geschrieben:Diese ganze Diskussion hier um Haarlänge und Kleidung habe ich hautnah miterlebt,.... Für mich habe ich es nie verstanden, weder den Grund, noch die angebliche Argumentation(en) dafür.
Es wird all zu oft vergessen, dass die "Brüder" eben auch Kinder ihrer Zeit sind, auch wenn das Wort Gottes an sich unveränderlich ist. Die Hosenfrage (u.a). sind nun mal Relikte aus vergangenen Tagen, die bei der ältern Generationen eine andere Gewichtung hatten (und z.T. noch haben) als das aktuell der Fall ist. Früher war die Hose das Zeichen der Emanzipation der Frau, heute ist sie es nicht mehr. Deshalb nimmt die Bedeutung dieser Frage bei der jüngeren Generation ab und wird irgenwann vermutlich fast unbedeutend sein, ähnlich wie Fernseher, Tannenbaum etc.. Bei der Haarlänge gibt es heute tatsächlich tolerante und weniger tolerante Vertreter unter Brüdern.
Das Problem ist hier m.E., dass hier immer generalisierend alles auf alle "Brüder" bezogen wird. Wie aus anderen Beiträgen ersichtlich, gibt es
inzwischen z.B. in der Hosenfrage völlig divergierende Ansichen und Verhaltensweisen unter den "Brüdern".
Holzwurm hat geschrieben:Erstaunlich diese Entwicklung, da es (heute) ja 613 Gebote gibt, von denen 248 als positiv und 365 Verbote als negativ bezeichnet werden könnten
Genauer gesagt teilen sich die Mizwot (Plfichten eines Juden) in 248 Gebote und 365 Verbote auf. Die Gebote selbst sind auch nicht als postiv zu bewerten, selbst wenn sie nicht negativ formuliert sind, denn auch sie wirken überwiegend repressiv auf den Menschen, weil sie eben eine Verpflichtung sind.
Holzwurm hat geschrieben:Da diese für den Christen aber heute keine Gültigkeit mehr haben, (wie war das noch mit dem Tode Jesu?) schafft sich der Mensch also neue Gesetze.
Der Mensch neigt dazu, dass ist richtig. Allerdings gibt das NT doch auch Vorschriften für Christen, die diesen Charakter tragen.
Holzwurm hat geschrieben:Dadurch ist auch eine Abgrenzung gegenüber den "anderen", die aus den sogenannten "Systemen", absolut möglich und vor allem sichtbar!
Wer der Bibel folgt, grenzt sich immer irgenwie ab. Die Frage ist, ob Abgrenzungen von Gott gewollt sind oder nicht. Die Bibel ist voll von Abgrenzungen z.B. die Aufforderung " Seid wie..." oder "Seid nicht wie..." ist eine solche Abgrenzung.
Holzwurm hat geschrieben:... da sie selbst mit dem Inhalt "Freiheit" nicht umgehen können.
Das ist nun eher ein Allgemeinplatz. Was ist denn der Inhalt der Freiheit, und inwiefern können "die Brüder" damit nicht umgehen?
Holzwurm hat geschrieben:Eine weitere Konsequenz aus diesem "Brüdertum" ist meiner Meinung nach, daß es viele Schriftgelehrten gibt, genau wie zu Lebzeiten Jesu. Einmal darüber nachgedacht?
Das Argument hat der Papst auch. Was wären denn Deine Alternativen?
Holzwurm hat geschrieben:Des weiteren, wo bleibt das neue Gebot Jesu, in dem alle anderen Gebote enthalten sind, das der Liebe? Komisch, das ich (nicht nur hier!) davon fast gar nichts sehe, lese oder höre.
Was bedeutet denn die Einhaltung dieses Gebotes der Liebe für Dich praktisch?