Die ewig Gestrigen

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon kleiner am Mo 18. Jul 2016, 21:13

Christian O. hat geschrieben:Wenn von Dir mal ein (!) Argument käme, dann wäre das schon klasse.

Man kann Sinnentleertes Geschwätz nicht mit Argumenten beantworten. Du bringst nicht mal im Ansatz die Bereitschaft auf, das was man geschrieben hat auch wirklich zu verstehen, oder du kannst es eben nicht verstehen. Beides ist aber einem Diskurs total abträglich.

Es ging nicht um die Sitzordnung (ich hätte auch schreiben können, dass sie das Männerklo aufgesucht hat), sondern darum, dass eine Frau sich zum Mann macht, also die Unterschiede verwischen will, genau wie in dem Artikel beschrieben. Und natürlich musst Du jetzt diesen Unsinn behaupten, Paulus unterscheide nicht mehr zwischen den Geschlechtern. Also bist du in Wahrheit der Manipulierer und betreibst geistlichen Missbrauch in perfiedester Form.

Christian O. hat geschrieben:Aber wie sagte mir ein hier schweigend mitlesender facebook - Nutzer so schön? "´Kleiner´ hat wahrscheinlich schon wieder Schaum vor´m Mund" ...

Aber nur Schaum vom Cappuccino.
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon Christian O. am Mo 18. Jul 2016, 21:16

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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon schneid9 am So 24. Jul 2016, 20:21

Hallo Felix,

Felix hat geschrieben:Mit diesem "Neuwirth" Beitrag ex MS wurde aber nach imho langer Stille erstmals wieder überhaupt ein schriftlicher Beitrag seitens AV* zum Rock-Codex öffentlich gemacht**.
*) Ich wüsste nicht, dass ich seit dem Buch von ChB: "Mann und Frau schuf er sie" irgendeine Publikation (ggf. ASteinmeister "Heute noch möglich?") dazu gelesen hätte.

2011 gab es in Folge mir nach schon mal einen Aufsatz zum Thema. Der war allerdings erstaunlich "tolerant" und kommt damit wohl deiner Beschreibung der heutigen Praxis nahe. Ich zitiere nur mal ein paar Kostproben:

Martin Schäfer hat geschrieben:Schwierig wird die Sache oft deshalb, weil auf beiden „Seiten“ der Auseinandersetzung ernsthafte Christen/innen sind, die sich in ihrer Lebenspraxis beide auf die Heilige Schrift als verbindliche Autorität stützen möchten. Insofern ist große Weisheit und auch Bescheidenheit und dazu Zurückhaltung von uns Männern bei dem Versuch einer kurzen Behandlung dieses Themas nötig. [...]

Zudem ist es m.E. heute nach fast 100 Jahren „Frauenhose“ kaum realistisch, Hosen als ausschließliche, typisierende Männerkleidung zu bezeichnen. Kleidung ist ein Teil der sich verändernden Kultur, die Einfluss auf Kleidung, Wohnstil, Technik und viele andere Bereiche unseres Lebens hat. [...]

Diese Symbolkraft der Hose als Ausdruck von Emanzipation wird von manchen weiter als solche empfunden, für andere dagegen ist sie verblasst oder ganz gewichen. Das sollte man bei der Bewertung der Frage (auch der Haltung des Mitgläubigen) bedenken. Viele gläubige (junge) Frauen beabsichtigen zum Beispiel gar nicht, durch das Tragen von Hosen die Schöpfungsordnung Gottes zu missachten. [...]

In der Klärung dieser Frage steht jeder vor dem Herrn [...]

Andererseits ist es sicher weise, auch um anders denkender Christen willen, diesen Punkt nicht überzubetonen. [...]

Während die langen Haare bei Frauen ein Gebot des Herrn sind, wird das Tragen von Hosen auch unter ernsthaften Christen, die dem Herrn gehorchen möchten — und nicht einfach nur oppositionell oder der Welt angepasst auftreten wollen —, unterschiedlich beurteilt. Das hängt sicher auch mit der Bewertung der beschriebenen Entwicklung in unserer Gesellschaft zusammen. Daher sollte man sich vor vorschneller Verurteilung des anderen Standpunktes bewahren lassen und bereit sein, die Überzeugung des anderen zu achten und anhand von Gottes Wort auch die eigene auf den Prüfstand zu stellen. [...]

Nüchtern betrachtet wird es in dieser Frage kaum zu einer einheitlichen Haltung unter Christen kommen, auch nicht unter denen, die in der von dir beschriebenen Weise zusammenkommen. [...] Doch es ist in Bezug auf das Miteinander in jedem Fall hilfreich, auf die Gefühle des anderen Rücksicht zu nehmen, wenn dieser in Verantwortung vor seinem Herrn zu einer anderen Überzeugung gekommen ist als man selbst.
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon teddy am Mi 3. Aug 2016, 18:11

schneid9 hat geschrieben:2011 gab es in Folge mir nach schon mal einen Aufsatz zum Thema. Der war allerdings erstaunlich "tolerant" und kommt damit wohl deiner Beschreibung der heutigen Praxis nahe.

Von Toleranz kann eigentlich nicht wirklich die Rede sein. Unter anderem schreibt Schäfer:

Martin Schäfer hat geschrieben:Dennoch sollte man beachten, dass das Hosentragen von Frauen zu Beginn stark durch die Emanzipationsbewegung gefördert wurde, und dass auch die Unisex-Mode in manchen Bereichen durchaus diese Tendenzen unterstützt. Deshalb sollte sich jeder persönlich seiner Verantwortung bewusst sein, „sein“ Geschlecht auch entsprechend im Gesamtauftreten darzustellen – das gilt für junge Menschen genauso wie für alte; Gottes gute Grundsätze bleiben unverändert bestehen und sind nicht nur etwas für die „Altvorderen".

Damit soll wahrscheinlich unterschwellig wieder ein schlechtes Gewissen erzeugt werden. Dies gipfelt dann in der Aussage:

Martin Schäfer hat geschrieben:„Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn“

Martin Schäfer hat geschrieben:In der Klärung dieser Frage steht jeder vor dem Herrn. [...]

Andererseits ist es sicher weise, auch um anders denkender Christen willen, diesen Punkt nicht überzubetonen. [...]

Während die langen Haare bei Frauen ein Gebot des Herrn sind, wird das Tragen von Hosen auch unter ernsthaften Christen, die dem Herrn gehorchen möchten — und nicht einfach nur oppositionell oder der Welt angepasst auftreten wollen —, unterschiedlich beurteilt. Das hängt sicher auch mit der Bewertung der beschriebenen Entwicklung in unserer Gesellschaft zusammen. Daher sollte man sich vor vorschneller Verurteilung des anderen Standpunktes bewahren lassen und bereit sein, die Überzeugung des anderen zu achten und anhand von Gottes Wort auch die eigene auf den Prüfstand zu stellen. [...]

Es wird hier nur von ernsthaften Christen gesprochen und nicht über die Haltung der Gesamt-AV gegenüber anderen Gemeinden oder der einzelnen AV-Gemeinden untereinander. Dann wird auf einmal darauf verwiesen, die Überzeugung des anderen zu achten. Das ist etwas, was den AV-Gemeinden ja sehr schwer fällt und dazu führt, dass manche Gläubige bei ihnen u.U. nicht das Abendmahl einnehmen dürfen.

Martin Schäfer hat geschrieben:Nüchtern betrachtet wird es in dieser Frage kaum zu einer einheitlichen Haltung unter Christen kommen, auch nicht unter denen, die in der von dir beschriebenen Weise zusammenkommen. [...]

Der Artikel endet mit dem Aufruf:

Martin Schäfer hat geschrieben:Doch es ist in Bezug auf das Miteinander in jedem Fall hilfreich, auf die Gefühle des anderen Rücksicht zu nehmen, wenn dieser in Verantwortung vor seinem Herrn zu einer anderen Überzeugung gekommen ist als man selbst.

Man soll also auf die Gefühle des anderen Rücksicht nehmen, womit wahrscheinlich der konservative Standpunkt gemeint ist und nicht der moderne. Deshalb wird dann zumindest sonntägliches Rocktragen als Konsequenz propagiert. Dass es in den AV-Gemeinden unterschiedliche Standpunkte zu dem Thema geben soll, zeigt eigentlich, dass eine gewisse Heterogenität eingetreten ist in den Gemeinden.
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon Holzwurm am Do 4. Aug 2016, 10:48

Hallo,

in dem Betreff "Die ewig Gestrigen" kann man Erstaunen und Verwunderung zugleich erkennen, wie aber auch eine negative Bewertung. Es verwundert mich sehr, da es doch allein durch die Selbstdefinition dieser loser Gruppierung, gemeint ist die sogenannte "Christliche Versammlungen" oder umgangssprachlich auch als "AV" bezeichnet, klar auf der Hand. Der Ursprung dieser Bewegung liegt doch nun einmal im 19. Jahrhundert, was doch allein ihr Terminus eindeutig auch belegt. Diese Ursprünge, mit allen ihren damals gültigen Ausdrücken, Weltanschauungen, pädagogischen Gepflogenheiten usw. ist für den Menschen der heutigen Zeit kaum bis gar nicht mehr zu verstehen.

Ich selbst bin in diese Gemeinschaft hinein geboren worden, als Nachkriegskind des 2. Weltkrieges mit samt allen ihren Nach- und Auswirkungen. Überwiegend in einer Großstadt aufgewachsen, umgeben von Trümmergrundstücken, in denen wir (auch mit Ratten) spielten, erlebte und wuchs ich in zwei verschiedenen "Welten" auf. Einmal die häusliche familiäre Welt, die total geprägt war von den elterlichen Kriegstraumen, wie aber insbesondere obiger Glaubensrichtung, sowie die Welt in der "Welt", der Straße, der Schule usw. Immer wieder kollidierten diese zwei Welten miteinander, zumal ich grundsätzlich nach vorne, in die Zukunft ausgerichtet war, als Kind der Wirtschaftswunderjahre im westlichen Deutschland. In dieses meinem Empfinden nach, das Leben, insbesondere was mein eigenes Leben anbelangte, konnte ich diese zwei Welten einfach nicht in Einklang bringen. Diese ganze Diskussion hier um Haarlänge und Kleidung habe ich hautnah miterlebt, inklusive einiger (angeblichen!) Ausschlüsse aus dieser örtlichen Glaubenszusammenkunft. Für mich habe ich es nie verstanden, weder den Grund, noch die angebliche Argumentation(en) dafür.

Rückwärtsgewandt könnte man dies auch salopp bezeichnen, in die Zeit vor Jesus Christus, als Die jüdische Thora noch allgemeingültig war. Erstaunlich diese Entwicklung, da es (heute) ja 613 Gebote gibt, von denen 248 als positiv und 365 Verbote als negativ bezeichnet werden könnten. Da diese für den Christen aber heute keine Gültigkeit mehr haben, (wie war das noch mit dem Tode Jesu?) schafft sich der Mensch also neue Gesetze. Dadurch ist auch eine Abgrenzung gegenüber den "anderen", die aus den sogenannten "Systemen", absolut möglich und vor allem sichtbar! Und gerade um Letzteres geht es den "Brüdern" von damals und heute teilweise immer noch, da sie selbst mit dem Inhalt "Freiheit" nicht umgehen können.

Eine weitere Konsequenz aus diesem "Brüdertum" ist meiner Meinung nach, daß es viele Schriftgelehrten gibt, genau wie zu Lebzeiten Jesu. Einmal darüber nachgedacht?

Des weiteren, wo bleibt das neue Gebot Jesu, in dem alle anderen Gebote enthalten sind, das der Liebe? Komisch, das ich (nicht nur hier!) davon fast gar nichts sehe, lese oder höre.

Mit nachdenklichen lieben Grüßen

Holzwurm
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon kleiner am Sa 6. Aug 2016, 09:10

Holzwurm hat geschrieben: "Die ewig Gestrigen" kann man Erstaunen und Verwunderung zugleich erkennen, wie aber auch eine negative Bewertung.

Er zeigt vor allem, dass man die Intension des Artikels (auf den sich diese Bewertung bezog) überhaupt nicht verstanden hat (oder verstehen wollte).

Holzwurm hat geschrieben:Diese ganze Diskussion hier um Haarlänge und Kleidung habe ich hautnah miterlebt,.... Für mich habe ich es nie verstanden, weder den Grund, noch die angebliche Argumentation(en) dafür.

Es wird all zu oft vergessen, dass die "Brüder" eben auch Kinder ihrer Zeit sind, auch wenn das Wort Gottes an sich unveränderlich ist. Die Hosenfrage (u.a). sind nun mal Relikte aus vergangenen Tagen, die bei der ältern Generationen eine andere Gewichtung hatten (und z.T. noch haben) als das aktuell der Fall ist. Früher war die Hose das Zeichen der Emanzipation der Frau, heute ist sie es nicht mehr. Deshalb nimmt die Bedeutung dieser Frage bei der jüngeren Generation ab und wird irgenwann vermutlich fast unbedeutend sein, ähnlich wie Fernseher, Tannenbaum etc.. Bei der Haarlänge gibt es heute tatsächlich tolerante und weniger tolerante Vertreter unter Brüdern.

Das Problem ist hier m.E., dass hier immer generalisierend alles auf alle "Brüder" bezogen wird. Wie aus anderen Beiträgen ersichtlich, gibt es inzwischen z.B. in der Hosenfrage völlig divergierende Ansichen und Verhaltensweisen unter den "Brüdern".

Holzwurm hat geschrieben:Erstaunlich diese Entwicklung, da es (heute) ja 613 Gebote gibt, von denen 248 als positiv und 365 Verbote als negativ bezeichnet werden könnten

Genauer gesagt teilen sich die Mizwot (Plfichten eines Juden) in 248 Gebote und 365 Verbote auf. Die Gebote selbst sind auch nicht als postiv zu bewerten, selbst wenn sie nicht negativ formuliert sind, denn auch sie wirken überwiegend repressiv auf den Menschen, weil sie eben eine Verpflichtung sind.

Holzwurm hat geschrieben:Da diese für den Christen aber heute keine Gültigkeit mehr haben, (wie war das noch mit dem Tode Jesu?) schafft sich der Mensch also neue Gesetze.

Der Mensch neigt dazu, dass ist richtig. Allerdings gibt das NT doch auch Vorschriften für Christen, die diesen Charakter tragen.

Holzwurm hat geschrieben:Dadurch ist auch eine Abgrenzung gegenüber den "anderen", die aus den sogenannten "Systemen", absolut möglich und vor allem sichtbar!

Wer der Bibel folgt, grenzt sich immer irgenwie ab. Die Frage ist, ob Abgrenzungen von Gott gewollt sind oder nicht. Die Bibel ist voll von Abgrenzungen z.B. die Aufforderung " Seid wie..." oder "Seid nicht wie..." ist eine solche Abgrenzung.

Holzwurm hat geschrieben:... da sie selbst mit dem Inhalt "Freiheit" nicht umgehen können.

Das ist nun eher ein Allgemeinplatz. Was ist denn der Inhalt der Freiheit, und inwiefern können "die Brüder" damit nicht umgehen?

Holzwurm hat geschrieben:Eine weitere Konsequenz aus diesem "Brüdertum" ist meiner Meinung nach, daß es viele Schriftgelehrten gibt, genau wie zu Lebzeiten Jesu. Einmal darüber nachgedacht?

Das Argument hat der Papst auch. Was wären denn Deine Alternativen?

Holzwurm hat geschrieben:Des weiteren, wo bleibt das neue Gebot Jesu, in dem alle anderen Gebote enthalten sind, das der Liebe? Komisch, das ich (nicht nur hier!) davon fast gar nichts sehe, lese oder höre.

Was bedeutet denn die Einhaltung dieses Gebotes der Liebe für Dich praktisch?
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon kleiner am Sa 6. Aug 2016, 19:37

teddy hat geschrieben:Damit soll wahrscheinlich unterschwellig wieder ein schlechtes Gewissen erzeugt werden

Diese Stimmungsmache nimmt inzwischen wirklich armselige Züge an.
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon teddy am Di 27. Sep 2016, 20:38

kleiner hat geschrieben:Diese Stimmungsmache nimmt inzwischen wirklich armselige Züge an.

Stimmungsmache, Populismus, Intention nicht verstanden - intelligente Argumente sehen anders aus! :-)
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon kleiner am Do 29. Sep 2016, 13:42

teddy hat geschrieben:intelligente Argumente sehen anders aus!

somit tauschen wir uns hier also in Augenhöhe aus. :D
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Re: Die ewig Gestrigen

Beitragvon teddy am Do 29. Sep 2016, 22:37

kleiner hat geschrieben:
teddy hat geschrieben:intelligente Argumente sehen anders aus!

somit tauschen wir uns hier also in Augenhöhe aus. :D

Könnte stimmen, ich hab' ja noch ein Hühnerauge! ;-)
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