Emerging Church

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Emerging Church

Beitragvon ejb am Mi 12. Nov 2008, 21:50

Beitrag aus Zeitjournal

Die Emerging-Church-Strömung
Auszug aus Zeitjournal 03 2008 von Rudolf Ebertshäuser

Auch im deutschsprachigen Raum gab es schon vor mehreren Jahren Ansätze zu alternativen „postmodernen“ Gemeinschaften im Sinne der Emerging Church. Es ist schwierig, diese Ansätze richtig zu beschreiben, weil darüber noch wenig zugängliches Material von Beteiligten oder gar Studien von Außenstehenden existiert.

Die „Jesus Freaks“
Eine besondere Rolle spielen sicherlich die „Jesus Freaks“, die 1991 von Martin Dreyer gegründet wurden und bei denen Elemente der Emerging-Church-Bewegung deutlich erkennbar sind. Dreyer selbst kommt aus der „evangelikal-charismatischen“ Anskar-Kirche in Hamburg, wo er nach einer Ausbildung 1993 zum Pastor ordiniert wurde. Charakteristisch für die „Jesus Freaks“ ist die ungebrochene Einbeziehung der unreinen und sündigen weltlichen „Jugendkultur“, der weltlichen Rockmusik und des dazugehörigen „ausgeflippten“ Lebensstils in ihr verbogenes Verständnis von „Christsein“, das sich deutlich an der „Jesus People“-Hippiebewegung nach 1967 orientiert. Dazu gehört z. B. auch, daß Abendmahlsliturgien „gerappt“ werden (ein dämonisierter, getrieben-unnatürlicher Sprechgesang) oder daß „Trash-Metal-Lobpreislieder“ gesungen werden.
 Die gotteslästerliche Sprache der „Freaks“ und ihr übler Umgang mit dem Namen des Herrn der Herren sind weithin bekannt geworden durch die berüchtigte „Volxbibel“, die vor allem von Martin Dreyer verantwortet wird. Unter diesen irregeführten jungen Leuten wirkt ein Geist der Finsternis, der sich in Lichtsgestalt verstellt. Den Einfluß dieser inzwischen international auftretenden Bewegung zeigt das jährliche „Freakstock“-Festival, das mit über 8.000 Besuchern zu den größten „christlichen“ Festivals in Europa zählt. Es soll schon um die 100 Freaks-Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum geben. Einige Beteiligte der neu formierten Emerging-Church-Bewegung in Deutschland kommen von den „Jesus Freaks“.

Die Emerging Church gewinnt an Einfluß
Andere Ansätze, die sich zumindest für die Emerging Church öffnen bzw. ihr nahestehen, sind in den Büchern von David Schäfer (Die jungen Wilden) und Faix/Weißenborn (ZeitGeist) beschrieben: teils landeskirchliche und freikirchliche „Jugendkirchen“, teils kommunitär lebende Gruppen wie die „Convers“-Gemeinschaft in Dresden. Die Kubik-Gemeinschaft in Karlsruhe(Daniel Ehniß; Mark Reichmann) entspricht ziemlich genau dem Emerging-Church-Konzept, und es gibt sicherlich schon manche anderen Ansätze, die in diese Richtung gehen (z. B. EPIC Münster, Stefan Lingott).
 „Emergentes Gedankengut“ wird auch von der Akademie für Leiterschaft Ditzingen (Werkstatt für Gemeindeaufbau) im Internet verbreitet. Verwandte Lehren werden z. B. von DAWN Europe und vom Institut für Gemeindebau und Weltmission vertreten. Ein einflußreicher Befürworter der Emerging Church ist der Missionswissenschaftler Prof. Johannes Reimer1 (Bibelschule Wiedenest), der selbst eine Gemeinde nach dem Vorbild der Emerging Church gegründet hat (Evangelische Freie Gemeinde Bruchermühle) und durch Vorträge diese Lehren verbreitet.
1 Johannes Reimer hat in früheren Jahren einige hilfreiche Bücher – auch in der ARF-Aufklärungsreihe des Lichtzeichen-Verlags– verfasst. Dies geschah allerdings vor seiner Hinwendung zum Gedankengut der Emerging Church und der Charismatik. Die ARF distanziert sich ausdrücklich von den neueren Positionen und Veröffentlichungen von Johannes Reimer (d. Red.).
 Tobias Faix, Dozent am Marburger Bibelseminar, gehört ebenfalls zu den bekannten Befürwortern der Emerging Church. Der Theologe Fabian Vogt hat einige Grundlehren dieser Bewegung in Anlehnung an Kester Brewins Buch "Der Jesus-Faktor" bekannt gemacht. Bekannte Sprecher der Emerging Church wurden und werden in der auch sonst für die Verbreitung von Irrlehren (neue Spiritualität) bekannten Zeitschrift „aufatmen“ des Redakteurs und Pastors Ulrich Eggers vorgestellt.
 Im Herbst 2007 wurden Brian McLaren und Jason Clark nach Deutschland eingeladen und konnten dort das verführerische Gedankengut der Emerging Church auf zwei Tagungen ausbreiten. Es ist bezeichnend, daß die Tagungen nicht nur von Emergent Deutschland veranstaltet wurden, sondern auch von der „Koalition für Evangelisation“, einer evangelikalen Organisation, der führende Vertreter der deutschen Evangelikalen angehören. Außerdem wurde die Tagung in Hamburg von der Charismatischen Gemeindeerneuerung in der Evangelischen Kirche und dem Institut zur Erforschung von Evangelisationund Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald (Prof. Michael Herbst) mit ausgerichtet; die Tagung in Marburg trugen das Theologische Seminar Tabor und das Marburger Bibelseminar mit.

„ZeitGeist“: Eine Selbstdarstellung der deutschen Emerging Church
Die erste größere deutschsprachige Buchveröffentlichung aus den Reihen der Emerging-Church-Strömung ist das Buch ZeitGeist, herausgegeben von den beiden Marburger Theologen Tobias Faix und Thomas Weißenborn (Marburg [Francke] 2007). Dort werden manche „emergente“ Gemeindeinitiativen vorgestellt und die verführerischen „postmodernen“ Denkmuster vertreten. Das tritt z. B. bei Tobias Faix hervor, wenn er die Bedeutung der biblischen Lehre relativiert und für „gegenseitige Toleranz“ plädiert, sowohl im „interreligiösen Dialog“ als auch unter Christen, im Dialog „der verschiedenen Meinungen und Gottesvorstellungen“ (78). Tobias Künkler empfiehlt die Einführung postmoderner Denkweisen in die Gemeinde, die letztlich dem New Age entsprechen:
 Er redet von ganzheitlichem und systemischem Denken; man soll „in Netzwerken“ denken, „organisch und vernetzt“; man erprobt „nicht-lineares, zirkuläres und systemisches Denken“. Er plädiert für „die Wiederentdeckung des Symbolischen und des Geheimnisvollen (…) (z.B. des kosmischen Christus)“ (22) – der „kosmische Christus“ ist aber eine antichristliche New-Age-Gestalt, die u. a. von Matthew Fox propagiert wird. Ganz ähnlich sieht Christina Brudereck in der postmodernen Suche ungläubiger Menschen nach nichtchristlicher „Spiritualität“ etwas Positives, womöglich von Gott Gegebenes und fragt: „(…) was wäre eigentlich, wenn wir annehmen würden, daß auch der Zeitgeist weht, wie Gott will? (…) Was wäre, wenn das, was manche für einen spleenigen, ‚esomäßigen’ [d. h. esoterischen, RE] Vogel halten, der Heilige Geist wäre? Und die spirituellen Zeichen Vorboten einer Verwandlung? Einer Gottesbewegung?“ (30). Das sind, biblisch-geistlich gesehen, Vorzeichen des kommenden Antichristen, und Brudereck selbst vertritt offenkundig nicht das biblische Evangelium, sondern ein verfälschtes „Evangelium des Neuen Zeitalters“. Ihre esoterischen New-Age-Ansichten offenbart sie auf ihrer Webseite anläßlich ihres Romans „Chandani“ über einen darin vorkommenden Falken: „Ich persönlich habe den Falken auf meiner eigenen spirituellen Reise entdeckt. Seine edle Haltung und seine Gabe, Details genau zu sehen, faszinieren mich. Mystisch wird er "Vermittler aus der Anderswelt" genannt, der wie Christus menschlich nah und gottvoll heilig ist. Diese Idee beseelt mich.“
 Mike Bischoff wirbt für die „kontemplative“ Frömmigkeit von Richard Foster und Renovare (114) und vertritt den postmodernen Relativismus im Bibelverständnis, eine „Theologie der offenen Systeme“: „Viele postmodernen Denker haben nun die Idee einer sogenannten ‚Metaerzählung’, also eines übergeordneten geschlossenen Rahmens abgelehnt. In dem Buch finden wir auch Werbung für die „Micha-Initiative“, mit der die Weltweite Evangelische Allianz sich in ein völlig verkehrtes Bündnis mit den antichristlichen Vereinten Nationen begibt und sich im Sinne des liberalen „sozialen Evangeliums“ für „Gerechtigkeit in dieser Welt“ einsetzt (229-233).
 Schwerwiegend ist, daß das von New-Age-Irrlehren durchsetzte Buch von Kester Brewin, Der Jesus-Faktor, von einigen Autoren ohne Einschränkung empfohlen wird (z. B. von Faix, Ehniß,Künkler, „Storch“, Sikinger). Lediglich Thomas Weißenborn setzt sich kritisch mit gewissen Lehren von McLaren und Brewin auseinander (162-167); erscheint ähnlich wie Mark Driscoll eher eine „gemäßigt-reformierte“ Fassung der Emerging Church zu vertreten, (die allerdings aus bibeltreuer Sicht ebenfalls nicht akzeptabel ist).

Die Emerging-Church-Bewegung in der Schweiz
In der Schweiz wurde am 18./19. November 2006 der Emerging-Church-Sprecher Erwin R. McManus zu einem Jugendleiterkongreß newleaders.ch in die Schweiz eingeladen. Veranstalter waren der Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ), Young Leaders.ch, die Jugend der Schweizerischen Evangelischen Allianz,die Bewegung Plus, die Evangelischen Täufergemeinden und die Chrischona-Gemeinden CH. Wenn man die bibeltreue Vergangenheit des Chrischonawerkes kennt, ist es erschreckend und traurig, daß die jetzige Führung des Werkes ganz offensichtlich das verführerische Gedankengut der Emerging-Church-Bewegung in vielem übernommen hat.Das ist aus der Tatsache ersichtlich, daß von der Chrischona Schweiz das von Irrlehren durchsetzte Buch von Rob Bell, Jesus unplugged, 2006 als Weihnachtsgabe an alle Prediger des Werkes versandt wurde. Auch in der Schweiz gilt, daß viele charismatische und evangelikale Gemeinden und Werke, besonders solche, die durch jüngere intellektuelle Leiter geführt werden, anfällig für die vordringenden emergenten Irrlehren sind, deren zerstörerisches Werk erst begonnen hat. Einer der aktivsten Förderer der Emerging Church in der Schweiz, der ehemalige FEG-Prediger Reinhold Scharnowski, meint dazu auf seinem englischen Webtagebuch (Blog): „Die kleine Schweiz, die viele als zurückhaltend gegenüber Veränderungen und als traditionell beurteilen, hat in den letzten Jahren viele innovative Bewegungen und Ideen hervorgebracht. Sie ist sozusagen zum Testland geworden [bezüglich Akzeptanz der Emerging-Lehren, RE]“. Scharnowski macht auf seinem Blog klar, daß er seinen „ererbten Verzierung“ abgestreift habe, das „fundamentalistisch-evangelikale Kleid“ sei ihm zu eng geworden. Er baut an Netzwerken zur Gründung von „missionalen und inkarnatorischen“Gemeinden und ist der europäische Leiter von DAWN (Discipling A Whole Nation), einem weltweiten Netzwerk zur Entwicklung evangelistischer Strategien und zur Transformation ganzer Nationen. In der Schweiz arbeitet DAWN unter dem Namen FOCUSUISSE. Die Zielsetzung besteht in der „evangelistischen Durchdringung der Schweiz und Anregung zur Gründung und zum Bau von Gemeinden, die für die postmoderne Gesellschaft relevant sind“. Nach über 20 Jahren als Prediger in Freikirchen baue er heute an einem Hauskirchen-Netzwerk in der Region Thun. Scharnowski hat 2006 den „ersten Kongreß für Gemeinde-Innovation“ organisiert und durchgeführt „mit dem Ziel, missionaler und innovativer Gemeinde eine Plattform und einen Diskussionsrahmen zu geben“. Hauptreferent war der Emerging-Church-Sprecher Alan Hirsch (Australien). In seinem Webblog kommen viele der führenden Vertreter der EMC zur Sprache, u. a. Leonard Sweet, Brian McLaren und Andrew Jones. Als „wahren Augenöffner“ bezeichnet er ein Buch des katholischen Mystikers Anselm Grün. Mit Begeisterung berichtet er von Raniero Cantalamessa, den er anläßlich eines London-Besuches in der Kirche von Nicky Gumbel (Alpha-Kurs) predigen hörte. Der katholische Priester ist ein Leiter der katholischen charismatischen Erneuerung und Prediger des päpstlichen Haushaltes im Vatikan.
 Aus der FEG Steffisburg (ehemalige Gemeinde von Pfr. Scharnowski) entstand die Jugendbewegung X-Stream. Seit Herbst 2007 werden gottesdienstähnliche Veranstaltungen im Emerging-Stil gehalten: „Sunday Plaza“. Diese finden in einem gemieteten Gebäude mit Restaurant und Bar statt. Bestandteile dieser „Gottesdienste“ sind Workshops (nach dem Muster von Hirsch und Frost), Art Gallery (Plattform für junge Künstler und für Kreativität), Bar / Lounge (immer geöffnet), Stilleraum (von Kerzen und rotem Licht erfüllter Raum mit Liegematten zur Meditation), im Nebenraum bietet ein Team prophetisches Gebet und Gebet für Heilung an, Game Corner (diverse Spiele, Playstation). Der letzte Teil ist das gemeinsame Plenum (ca. 30 min.) mit den Bestandteilen xporter (neue Gesichter werden porträtiert, Ferienfotos gezeigt, Erlebnisberichte weitergegeben) und Contemplatio (Konzentration auf Gott, stiller meditativer Abschluß z. B. mit einem Gedicht eines Mitarbeiters, mit Videoclips oder gemeinsam gesprochenem Segensgebet aus dem 5. Jahrhundert).
 Eine zentrale Persönlichkeit von XStream ist Mike Bischoff. Laut seinem Blog war er als Studienleiter beim IGW tätig und ist auch weiterhin dort engagiert. 2005 war er am ersten Seminar in der Schweiz über „Emerging Church“ (IGW Basel) beteiligt. Seine Vorstellungen der Emerging-Spiritualität werden offensichtlich bei X-Stream umgesetzt. Das Netzwerk der Jugendarbeit verschiedener Schweizer Freikirchen nennt sich young-people.ch. Dazu gehören die FEG (Freie evangelische Gemeinden), Chrischona, VFMG (Vereinigung Freier Missions-Gemeinden), ETG (Evangelische Täufer-Gemeinden), Mennoniten, „inAktion“ Wiedenest, YouthAlliance (Schweizerische Evangelische Allianz)..
 Über 250 vornehmlich junge Leiter (Jungpastoren) und Leiterinnen nahmen teil. Insgesamt steht die Entwicklung der Emerging-Church-Bewegung im deutschsprachigen Raum erst am Anfang, aber es ist zu befürchten, dass ihr Einfluß rasch größer werden wird, nicht zuletzt weil auch bei uns in der Gemeindewachstumsbewegung und der Charismatischen Bewegung sowie den Großkirchen ein großes Potential von möglichen Interessenten für diesen falschen „Dritten Weg“ vorhanden ist.

5. Ein Einblick in das Lebensgefühl einer abgedrifteten Generation
Mehr als viele Analysen mag vielleicht das Bekenntnis eines jungen Mannes aus der deutschen Emerging-Church-Szene zeigen, was die jungen Anhänger dieser Strömung bewegt und wo sie innerlich stehen (halbfette Hervorhebungen von RE):

Unser Denken ist anders
Pluralismus ist normal und nicht angstbesetzt. Traditionen werden radikal in Frage gestellt, nach ihrer Relevanz bewertet und aussortiert, was nicht passt evangelikalen Glauben mit charismatischer Bewertet und aussortiert, was nicht paßt. Bibel, Kirche, Theologie, Wahrheit und Ethik gehören dazu. Alles ist relativ. Wahr ist nur, was ich erleben und anfassen kann. Es gibt viele Religionen, die ihren Platz in der Welt haben. Wir können zwar alles wissen, aber irgendwann hat Wissen keinen Reiz mehr. Dann beginnt die neue Suche nach dem, was relevant ist, nach Leben, Sinn, Erfüllung, Transzendenz, denn wir haben gerade keine Werte mehr. Wir wollen gute – zur Not auch alte – Werte zurückerobern und frisch leben.

Unser Lifestyle ist anders
Wir fühlen uns zugehörig, wenn etwas relevant ist. Verbindlichkeit gegenüber Institutionen und Ideologien ist vorbei. Greenpeace hat mehr Autorität als der Papst. Ökoaktivismus erscheint uns geistlicher und wichtiger als viele Gottesdienste. (…) Wir leben exzessiv und gleichzeitig bewusst: totale Party, Grenzerfahrungen und Müsli nach dem Joggen. Wir sind pragmatisch und sehnen uns gleichzeitig nach Erfüllung, die den Pragmatismus überwindet: Sinn, Ganzheitlichkeit, Klarheit, Überzeugungen. Pragmatismus kann nicht alles sein, aber klare Überzeugungen gibt's auch keine mehr. (…)

Unser Gottesbild ist anders
Wir haben keine Angst mehr. Wir brauchen nicht von einem negativen Gottesbild befreit zu werden. Gott ist für uns. Gott ist gut, positiv, manchmal harmlos. Wir sehen Gott als Partner und Gegenüber. Der Heilige Geist wird nicht mehr übersehen. Gott ist trinitarisch und damit voll multitaskingfähig. Er ist da, real, nah und fern.

Unser Selbstbild ist anders
Wir stehen im Mittelpunkt. Alle finden uns wichtig – zumindest als Konsumenten. Wir sind egoistisch - frech geht vor. Wir nehmen unser Schicksal selbst in die Hand. Wir sind selbstbewusst und wollen gesehen werden. Wir fühlen uns von Gott geliebt.

Unsere Weltsicht ist anders
Da draußen ist nicht die böse Welt – es ist einfach die Welt um uns herum. Wir sind gerne Teil dieser Welt und nicht von ihr getrennt. Wir gehören zur globalen Jugendkultur, sind zeitgeistkompatibel.

Unsere Art Bibel zu lesen ist anders
Sie ist die große Geschichte Gottes mit den Menschen. Sie legt mich aus – und weniger ich sie. Sie ist kein Steinbruch für theologische Akrobatiken und keine ethische Gebrauchsanweisung für das Leben.

Unsere Spiritualität ist anders
Wir wollen Spiritualität. In neuen Formen. Wir wollen unser Leben mit anderen gemeinsam leben und gleichzeitig unserer Individualität Ausdruck verleihen. Wir haben keine Berührungsängste gegenüber anderen geistlichen Traditionen. Wir integrieren Spiritualität von außerhalb des Christentums in Formen von Meditation, Sinnlichkeit, Ästhetik, Lifestyle.

Unsere Vorstellung von Kirche ist anders
Wir wollen Kirche gemeinsam gestalten, weiterentwickeln und relevant leben. Diese Kirche ist zeitgemäß, inkarnatorisch, missionarisch, in der Welt, flexibel, gabenorientiert, pragmatisch, ehrlich, ganzheitlich, sinnlich, gastfreundlich, spirituell, neoliturgisch, politisch, diakonisch. Sie braucht keine Hierarchie und auch keine Konfession.

Unsere Glaubensüberzeugungen sind anders
Wir glauben an die Schöpfung und die Evolution. Wir glauben, dass Menschen durch Jesus zu Gott kommen – und manche auch anders. Wir brauchen keine Hölle, um an den Himmel zu glauben. Und wir brauchen sie auch nicht, um Menschen für Jesus zu begeistern. Wir sind nicht mehr konfessionell. Wer glaubt, wird an seinem Herzen erkannt, nicht an seinem Dogma. Wir denken nicht in Konfessionen, sondern in Bewegungen und Netzwerken. Eine wissenschaftliche, apologetische, verwaltende Theologie ist uns suspekt und wir verzichten auf den Kampf um absolute Wahrheiten. Wir sehen in diesen offenen Worten, daß hier der Abfall vom biblischen Glauben in einer Offenheit und Schärfe vollzogen wurde, die erschrecken läßt, die uns aber angesichts der vorrückenden Endzeit nicht verwundern darf. Solche verblendeten jungen Menschen sind nicht nur nicht wiedergeboren; sie haben sich von der einzigen Quelle der Wahrheit und des Heils abgewandt und sind in die heidnische Religiosität zurückgegangen. Sie schwimmen in dem mächtigen Sog mit, der in die Welteinheitsreligion der Hure Babylon führt. Und es steht zu fürchten, daß viele – nicht nur jüngere– Evangelikale ihnen in absehbarer Zukunft nachfolgen werden.
ejb
 

Re: Emerging Church

Beitragvon Ecclesia am Fr 14. Nov 2008, 16:07

Herr Ebertshäuser schreibt sicher auch sinnvolle Warnungen, aber er schießt auch manchmal gewaltig über das Ziel hinaus, beispielsweise, wenn er Rap als

ein dämonisierter, getrieben-unnatürlicher Sprechgesang

charakterisiert. Mit solchen Übertreibungen macht man sich eher lächerlich als wirklich Menschen zu erreichen.
Ecclesia
 

Re: Emerging Church

Beitragvon athanasius am Fr 14. Nov 2008, 17:30

Ich muss gestehen, dass ich immer wieder aufs Neue fasziniert bin, wenn ich solche Zeilen lese. Merkt den niemand etwas? Wir haben nur noch Endzeitpropheten und Leute unter uns, deren Berufung es scheinbar ist, permanent vor allem und jedem warnen zu müssen. Je mehr ich einer solchen Bewegung, wie der „Emerging Church“ Beachtung schenke, desto mehr kommt sie in aller Munde. Es wird diskutiert und schon hat der Feind sein Ziel erreicht.
Wem nützen die Warnungen? Welches Kind Gottes, was von Herzen den Herrn liebt, seinem Willen gerne folgt und sich täglich einer Selbstprüfung unterzieht, ist durch eine solche Bewegung ernsthaft gefährdet? Wenn man in die Kirchengeschichte schaut, hat‘s solche Strömumgen schon immer gegeben.
Bezüglich Wiedenest nur soviel: Es wird lamentiert, was die Väter wohl sagen würden. Das ist aber nicht die Frage. Viel richtiger wäre es, wenn gefragt würde: Was haben wir dagegenzuhalten? Wo gibt es denn in der Brüderbewegung eine Lehreinrichtung, die auf einem gesunden Fundament steht? Richtig! Lehreinrichtungen werden üblicherweise abgelehnt. Dann muss sich auch niemand wundern.
Hört doch einfach auf zu lamentieren, zu warnen und populistische Äußerungen zu verbreiten. Ich war mal Journalist und habe gelernt, dass ich jede Situation aus einem anderen Blickwinkel beschreiben kann. Herr Ebertshäuser hat seinen. Ob der richtig ist, sei mal dahingestellt und übrigens sind viele seiner Äußerungen purer Populismus. In diesem Sinne hat ihn ja „ecclesia“ schon entlarvt.
Was uns in heutiger Zeit hilft ist das was Petrus in 1Petr 5,3 schreibt, nämlich Vorbilder der Herde zu sein. Und Paulus setzt noch einen drauf wenn er in 1Kor 4,15 sagt, dass wir genügend Erzieher, aber wenige Väter haben.
Endzeitpropheten hat es zu allen Zeiten gegeben. Sich aufregende Leute und ins gleiche Horn blasende eine ganze Menge. Handelnde, die Alternativen aufzeigen und praktisch gegen halten, ohne viele Worte zu machen, wenige!
athanasius
 

Re: Emerging Church

Beitragvon asderrix am Sa 15. Nov 2008, 20:07

athanasius hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass ich immer wieder aufs Neue fasziniert bin, wenn ich solche Zeilen lese. Merkt den niemand etwas? Wir haben nur noch Endzeitpropheten und Leute unter uns, deren Berufung es scheinbar ist, permanent vor allem und jedem warnen zu müssen. Je mehr ich einer solchen Bewegung, wie der „Emerging Church“ Beachtung schenke, desto mehr kommt sie in aller Munde. Es wird diskutiert und schon hat der Feind sein Ziel erreicht.
Wem nützen die Warnungen? Welches Kind Gottes, was von Herzen den Herrn liebt, seinem Willen gerne folgt und sich täglich einer Selbstprüfung unterzieht, ist durch eine solche Bewegung ernsthaft gefährdet? Wenn man in die Kirchengeschichte schaut, hat‘s solche Strömumgen schon immer gegeben.
Bezüglich Wiedenest nur soviel: Es wird lamentiert, was die Väter wohl sagen würden. Das ist aber nicht die Frage. Viel richtiger wäre es, wenn gefragt würde: Was haben wir dagegenzuhalten? Wo gibt es denn in der Brüderbewegung eine Lehreinrichtung, die auf einem gesunden Fundament steht? Richtig! Lehreinrichtungen werden üblicherweise abgelehnt. Dann muss sich auch niemand wundern.
Hört doch einfach auf zu lamentieren, zu warnen und populistische Äußerungen zu verbreiten. Ich war mal Journalist und habe gelernt, dass ich jede Situation aus einem anderen Blickwinkel beschreiben kann. Herr Ebertshäuser hat seinen. Ob der richtig ist, sei mal dahingestellt und übrigens sind viele seiner Äußerungen purer Populismus. In diesem Sinne hat ihn ja „ecclesia“ schon entlarvt.
Was uns in heutiger Zeit hilft ist das was Petrus in 1Petr 5,3 schreibt, nämlich Vorbilder der Herde zu sein. Und Paulus setzt noch einen drauf wenn er in 1Kor 4,15 sagt, dass wir genügend Erzieher, aber wenige Väter haben.
Endzeitpropheten hat es zu allen Zeiten gegeben. Sich aufregende Leute und ins gleiche Horn blasende eine ganze Menge. Handelnde, die Alternativen aufzeigen und praktisch gegen halten, ohne viele Worte zu machen, wenige!


Danke :)
asderrix
 
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Re: Emerging Church

Beitragvon johannes am So 16. Nov 2008, 17:55

Was die Väter denken und wie sie handeln würden können wir nicht sagen. Wer weiß ob sie den Wg gut heißen würden oder nicht?

Entscheident ist wo wir stehen. Sind wir bemüht den gesamten Ratschluss Gottes zu erkunden und unser Leben auf der schrifttreuen Auslegung der Bibel zu leben?
Ich bin 20 Jahre jung und gehe selbst in eine EFG Gemeinde, einer unserer Ältesten ist im Bruderrat und dennoch finde ich nicht alles super, was im Bund, in der AGB oder in Wiedenest so geschieht. Ich neige dazu nicht nur die schlechtenSieten zu sehen.
Die Schulungen und Kurse haben mir schon den ein oder anderen nützlichen Tipp mit gegeben.

Doch was wir tuen sollten ist beten. Auch wenn sie falsche Lehren für evt. richtig halten, weiß ich dass es meine Geschwister und somit wiedergeborene Kider Gottes sind und ich werde sie eines tages in der Ewigkeit wieder treffen.

Wir sollten schauen, dass wir unser Leben auf die Reihe kriegen, dass wir die Bibel aufschlagen, sie studieren und danach leben.
Das haben die Väter der Brüderbewegung auch getan.
johannes
 
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Re: Emerging Church

Beitragvon ejb am So 16. Nov 2008, 18:55

Es steht außer Frage, daß in der Brüderbewegung und im ganzen Volk Gottes leider mehr Erzieher (oder Zuchtmeister oder Lehrer) als Väter sind, deshalb sagt Jakobus 3,1: seid nicht viele Lehrer meine Brüder.... denn wir werden ein schwereres Urteil empfangen, deshalb müssen wir jeder für sich persönlich mitarbeiten dieses Defizit auszugleichen.

Eben so wenig steht es außer Frage, dass heute 2. Tim 3 (…letzte gefahrvolle Zeiten) u.a. Vers 7+8 in Erfüllung ging in der Emerging Church (Wiedereinführung des Heidentums in Gestalt eines Lichtengels), Ökumene und weiten Teilen der charismatischen Bewegung.

Es reicht nicht die Zeichen der Zeit zu erkennen, sondern auch nach 1.Petr 5.3 aktiv Vorbilder und Hirten der Herde zu sein, und dann werden wir in Liebe (Joh. 13, 35) aber trotzdem ganz deutlich warnen (Hesekiel 3, 21….wird leben weil er sich hat warnen lassen, Luk. 19, 40-42: wenn diese schweigen werden die Steine schreien usw), wie es ein liebender Vater und wachsamer Hirte tut und unmißverständlich im Traktakt W0501 von Missionswerk Heukelbach: „Schafe weiden, oder Böcke belustigen“ (Autor: C.H. Spurgeon) klar wird.

Was können wir dem Zeitgeist entgegen halten?: Es ist auch heute möglich:

1) dass wir alle [Einmütigkeit und praktische Einheit in der Gesinnung Jesu Christi unseres Herrn (Geist der Fußwaschung,
Gehorsams und Glaubenskampf Jud 3 ) wollen und ausüben. (Hebr 4,12)

2) dass wir nach 1. Petr. 4, 7 untereinander eine inbrünstige Liebe haben

3) dass wir die Herde nach 1. Petr. 5,3 weiden und behüten vor den greulichen Wölfen Apg 20,29

4) dass wir nach 1. Petr 5,8 wachsam und nüchtern sind vor Satan und inmitten des Geistes von Laodicäa versuchen ein Philadelphier zu sein (Titus 2,8)

5) ..auf das sie alle eins seien, gleichwie du Vater in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf dass die Welt glaube, das du mich gesandt hast

Wir wollen keine „Endzeitpropheten“ sein, aber nichts anderes als Glieder nach 1. Kor 12,21 die sich nicht gegenseitig verurteilen sondern den Bruder und die Schwester bewahren dem „Feind ins offene Messer zu laufen“
ejb
 

Re: Emerging Church

Beitragvon toffil am Mo 17. Nov 2008, 11:58

athanasius hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass ich immer wieder aufs Neue fasziniert bin, wenn ich solche Zeilen lese. Merkt den niemand etwas? Wir haben nur noch Endzeitpropheten und Leute unter uns, deren Berufung es scheinbar ist, permanent vor allem und jedem warnen zu müssen. Je mehr ich einer solchen Bewegung, wie der „Emerging Church“ Beachtung schenke, desto mehr kommt sie in aller Munde. Es wird udiskutiert nd schon hat der Feind sein Ziel erreicht.
Wem nützen die Warnungen? Welches Kind Gottes, was von Herzen den Herrn liebt, seinem Willen gerne folgt und sich täglich einer Selbstprüfung unterzieht, ist durch eine solche Bewegung ernsthaft gefährdet? Wenn man in die Kirchengeschichte schaut, hat‘s solche Strömumgen schon immer gegeben.
Bezüglich Wiedenest nur soviel: Es wird lamentiert, was die Väter wohl sagen würden. Das ist aber nicht die Frage. Viel richtiger wäre es, wenn gefragt würde: Was haben wir dagegenzuhalten? Wo gibt es denn in der Brüderbewegung eine Lehreinrichtung, die auf einem gesunden Fundament steht? Richtig! Lehreinrichtungen werden üblicherweise abgelehnt. Dann muss sich auch niemand wundern.
Hört doch einfach auf zu lamentieren, zu warnen und populistische Äußerungen zu verbreiten. Ich war mal Journalist und habe gelernt, dass ich jede Situation aus einem anderen Blickwinkel beschreiben kann. Herr Ebertshäuser hat seinen. Ob der richtig ist, sei mal dahingestellt und übrigens sind viele seiner Äußerungen purer Populismus. In diesem Sinne hat ihn ja „ecclesia“ schon entlarvt.
Was uns in heutiger Zeit hilft ist das was Petrus in 1Petr 5,3 schreibt, nämlich Vorbilder der Herde zu sein. Und Paulus setzt noch einen drauf wenn er in 1Kor 4,15 sagt, dass wir genügend Erzieher, aber wenige Väter haben.
Endzeitpropheten hat es zu allen Zeiten gegeben. Sich aufregende Leute und ins gleiche Horn blasende eine ganze Menge. Handelnde, die Alternativen aufzeigen und praktisch gegen halten, ohne viele Worte zu machen, wenige!

Bitte verzeih mir, aber ich muß für meinen Teil gestehen, dass ich diesen Beitrag für ziemlich naiv halte!

Es geht keineswegs darum, dass "nur" noch Endzeitpropheten und Warner auftreten.

Der Feind hat nicht dadurch sein Ziel erreicht, dass diskutiert wird, sondern erst dadurch, dass Abertausende von Christen und Gemeinden von dem modernen Sauerteig durchzogen werden.

Und wenn Du fragst, welches Kind Gottes durch die derzeitige Entwicklung gefährdet ist, sage ich Dir: Jedes! Denn obwohl der Feind schon vor langer Zeit festgestellt hat, dass er das Christentum am Effektivsten von innen bekämpft, ist er nie zuvor derart raffiniert vorgegangen. Das sieht man unter anderem daran, dass man beinahe überhaupt nicht in der Lage ist, die üblen Konzepte, welche der Christenheit in erster Linie von den Vertretern der Emerging-Church-Bewegung vorgestellt werden, eindeutig anhand der Bibel zu entlarven. Der Teufel hat hier eine Grauzone entdeckt, die ihresgleichen sucht, und das immer stärker werdende Konzentrieren auf das menschliche Ich als eine besonders intensive und, hinsichtlich Evangelisation, besonders effektive Art der Frömmigkeit deklariert.

Das Ergebnis all dessen, ist, dass die Gemeinden den Menschen keinen Rückhalt und keine Zurüstung mehr bieten, dass die Einzelnen nicht mehr in einer "gesunden Lehre" leben und insgesamt nicht mehr in der Lage sind, der Welt Licht und Salz zu sein.

Und als Betroffener kann ich Dir sagen, dass es eine Tragödie für die ganze Familie ist, wenn eine Gemeinde sich diesen neuen Wegen zuwendet und die Verantwortlichen blind und taub sind hinsichtlich der Konsequenzen. Natürlich sind wir als Einzelne aufgerufen, Vorbilder zu sein, das wird aber zunehmend schwieriger, wenn die Herde überhaupt nicht mehr mitspielt!
toffil
 

Re: Emerging Church

Beitragvon athanasius am Mi 19. Nov 2008, 17:16

Und als Betroffener kann ich Dir sagen, dass es eine Tragödie für die ganze Familie ist, wenn eine Gemeinde sich diesen neuen Wegen zuwendet und die Verantwortlichen blind und taub sind hinsichtlich der Konsequenzen. Natürlich sind wir als Einzelne aufgerufen, Vorbilder zu sein, das wird aber zunehmend schwieriger, wenn die Herde überhaupt nicht mehr mitspielt!

Damit gebe ich Dir unbedingt Recht, dass Deine Schilderung eine Tragödie ist. Trotzdem erlaube ich mir zu sagen, dass mit der Gemeindeleitung vorher schon etwas nicht gestimmt hat. Du hast negative Erfahrungen gemacht, die ich Dir gar nicht absprechen will. Doch ich habe auch einen Erfahrungsfundus und kann Dir sagen, dass ich ganz andere Erfahrungen gemacht habe, vorallem mit Jugendlichen.
Und wenn Du fragst, welches Kind Gottes durch die derzeitige Entwicklung gefährdet ist, sage ich Dir: Jedes! Denn obwohl der Feind schon vor langer Zeit festgestellt hat, dass er das Christentum am Effektivsten von innen bekämpft, ist er nie zuvor derart raffiniert vorgegangen.

Auch hier habe ich andere Erfahrungen und müsste, nach Deiner Aussage, auch gefährdet sein. Bin ich aber nicht und viele andere auch nicht. Trotzdem tut mir Deine/Eure Situation leid. Dass der Feind an allen Fronten kämpft, will ich damit gar nicht verharmlosen oder gar absprechen. Das ist sicher Tatsache.
...eindeutig anhand der Bibel zu entlarven

Die Aussage ist meines Erachtens zu allgemein. Du kannst viele Dinge anhand der Schrift entlarfen, wenn Du Dich selbst intensiv mit der Materie beschäftigst und für andere in Deinem Umfeld Argumente parat hast.
Das Ergebnis all dessen, ist, dass die Gemeinden den Menschen keinen Rückhalt und keine Zurüstung mehr bieten, dass die Einzelnen nicht mehr in einer "gesunden Lehre" leben und insgesamt nicht mehr in der Lage sind, der Welt Licht und Salz zu sein.

Auch damit hast Du unbedingt Recht. Doch wie schon erwähnt, fängt eine solche Entwicklung viel früher an und nicht erst beim Auftauchen einer neuen Bewegung oder Ideologie.
Meines Erachtens ist es tragisch, dass das Thema Seelsorge weitgehend ausgeklammert ist. Viele Gemeinden/Versammlungen schlafen jahrelang "den Schlaf des Gerechten" und wundern sich dann, wenn es plötzlich an allen Ecken kracht. Meistens ist es dann zu spät, gegenzuhalten. Zudem meine ich, dass die Verantwortlichen einer Gemeinde gehalten sind, sich im Frühstadium über solche Entwicklungen sachkundig zu machen und wirklich ihrem Auftrag nachkommen, die Herde zu weiden und zu hüten (1Petr 5,2ff). Dazu gehört auch Prävention und Seelsorge, wozu aber leider die Allerwenigsten fähig und ausgebildet sind.
Nochmals: Mir tut Deine/Eure Situation sehr leid und ich werde dafür beten.
athanasius
 

Re: Emerging Church

Beitragvon asderrix am Mi 19. Nov 2008, 23:18

Der Feind hat nicht dadurch sein Ziel erreicht, dass diskutiert wird, sondern erst dadurch, dass Abertausende von Christen und Gemeinden von dem modernen Sauerteig durchzogen werden.

Hier irrst du, da nicht das der Sauerteig der gärt und kaputt macht, der Sauerteig der den Meisten Schaden angerichtet hat, ist der gegen den Christus scharf kämpfte, die Scheinheiligkeit der Pharisäer, die auf Grund von leerer Gesetzlosigkeit in der Gemeinde um sich greift. Dieser Sauerteig ist gepaart mit dem Festhalten an „Altem" ohne sich klar zu machen das als das „Alte" eingeführt wurde diese Brüder genau so in die Ecke der Irrlehrer gestellt wurden.

Das Ergebnis all dessen, ist, dass die Gemeinden den Menschen keinen Rückhalt und keine Zurüstung mehr bieten, dass die Einzelnen nicht mehr in einer "gesunden Lehre" leben und insgesamt nicht mehr in der Lage sind, der Welt Licht und Salz zu sein.

Hier wurde Ursache und Wirkung vertauscht!
Weil viele Gemeinden den Wert auf Lehre legen, diese Lehre aber immer mehr zur Leere verkommt, und Christen einen Ausweg aus dieser inneren Leere suchen, habe Große Kirchen und Bewegungen mit viel Aktivitäten Zulauf. Der Grund ist vielfach, das in den Heimatgemeinden keine Vertrauensbasis vorhanden ist, wo man über seine inneren Nöte sprechen kann ohne in eine ungeistliche Ecke gestellt zu werden.

Und als Betroffener kann ich Dir sagen, dass es eine Tragödie für die ganze Familie ist, wenn eine Gemeinde sich diesen neuen Wegen zuwendet und die Verantwortlichen blind und taub sind hinsichtlich der Konsequenzen. Natürlich sind wir als Einzelne aufgerufen, Vorbilder zu sein, das wird aber zunehmend schwieriger, wenn die Herde überhaupt nicht mehr mitspielt!

Ich kann über eure Situation nichts sagen und will dir das so glauben.
- Ich kenne aber sehr viele Gemeinden, wo es ein Segen war, als neue Wege gegangen wurden die den veränderten Situationen angepasst sind.
- Und ich kann die Beispiele nennen, welch eine Tragödie es ist, wo sich jeder Änderung in den Weg gestellt wird mit dem Argument der Ungeistlichkeit, all die, die diesen (ich sage es mit Trauer) toten Glauben nicht weiter aushalten und gehen, als gefallen abgeurteilt werden und ein langsames Sterben schön geredet wird.

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Re: Emerging Church

Beitragvon toffil am So 23. Nov 2008, 12:20

athanasius hat geschrieben:
Und als Betroffener kann ich Dir sagen, dass es eine Tragödie für die ganze Familie ist, wenn eine Gemeinde sich diesen neuen Wegen zuwendet und die Verantwortlichen blind und taub sind hinsichtlich der Konsequenzen. Natürlich sind wir als Einzelne aufgerufen, Vorbilder zu sein, das wird aber zunehmend schwieriger, wenn die Herde überhaupt nicht mehr mitspielt!

Damit gebe ich Dir unbedingt Recht, dass Deine Schilderung eine Tragödie ist. Trotzdem erlaube ich mir zu sagen, dass mit der Gemeindeleitung vorher schon etwas nicht gestimmt hat. Du hast negative Erfahrungen gemacht, die ich Dir gar nicht absprechen will. Doch ich habe auch einen Erfahrungsfundus und kann Dir sagen, dass ich ganz andere Erfahrungen gemacht habe, vorallem mit Jugendlichen.
Und wenn Du fragst, welches Kind Gottes durch die derzeitige Entwicklung gefährdet ist, sage ich Dir: Jedes! Denn obwohl der Feind schon vor langer Zeit festgestellt hat, dass er das Christentum am Effektivsten von innen bekämpft, ist er nie zuvor derart raffiniert vorgegangen.

Auch hier habe ich andere Erfahrungen und müsste, nach Deiner Aussage, auch gefährdet sein. Bin ich aber nicht und viele andere auch nicht. Trotzdem tut mir Deine/Eure Situation leid. Dass der Feind an allen Fronten kämpft, will ich damit gar nicht verharmlosen oder gar absprechen. Das ist sicher Tatsache.
...eindeutig anhand der Bibel zu entlarven

Die Aussage ist meines Erachtens zu allgemein. Du kannst viele Dinge anhand der Schrift entlarfen, wenn Du Dich selbst intensiv mit der Materie beschäftigst und für andere in Deinem Umfeld Argumente parat hast.
Das Ergebnis all dessen, ist, dass die Gemeinden den Menschen keinen Rückhalt und keine Zurüstung mehr bieten, dass die Einzelnen nicht mehr in einer "gesunden Lehre" leben und insgesamt nicht mehr in der Lage sind, der Welt Licht und Salz zu sein.

Auch damit hast Du unbedingt Recht. Doch wie schon erwähnt, fängt eine solche Entwicklung viel früher an und nicht erst beim Auftauchen einer neuen Bewegung oder Ideologie.
Meines Erachtens ist es tragisch, dass das Thema Seelsorge weitgehend ausgeklammert ist. Viele Gemeinden/Versammlungen schlafen jahrelang "den Schlaf des Gerechten" und wundern sich dann, wenn es plötzlich an allen Ecken kracht. Meistens ist es dann zu spät, gegenzuhalten. Zudem meine ich, dass die Verantwortlichen einer Gemeinde gehalten sind, sich im Frühstadium über solche Entwicklungen sachkundig zu machen und wirklich ihrem Auftrag nachkommen, die Herde zu weiden und zu hüten (1Petr 5,2ff). Dazu gehört auch Prävention und Seelsorge, wozu aber leider die Allerwenigsten fähig und ausgebildet sind.
Nochmals: Mir tut Deine/Eure Situation sehr leid und ich werde dafür beten.

Hallo Athanasius,

für Deinen letzten Satz bedanke ich mich als Erstes!!!

Noch ein paar Anmerkungen zu Deinem Beitrag:

Natürlich machen wir alle unterschiedliche Erfahrungen, wir erleben beispielsweise auch, dass die Richtung, welche eine Gemeinde einschlägt, manchmal von ganz wenigen Individuen geprägt wird, sogar hier und da nur von Einem.

Aber er muß gar nicht unbedingt so sein, dass es schon vor dem Einschlagen einer bestimmten Richtung nicht gestimmt hat. In dem Fall, den ich hinter mir habe, könnte es auch schlicht die Traurigkeit darüber gewesen sein, dass einfach so viele Unerrettete im Dorf herumlaufen und die eigene Gemeinde nicht wächst. Da fragt man sich, warum das so ist und ob man das nicht ändern kann. Sagen wir mal, so in etwa fing es an.

Allerdings sehe ich es in "meinem" Fall genauso wie Du, hier hat es bereits vorher nicht gestimmt, weil die Verweltlichung in diesem Gemeindebund schon zu weit vorangeschritten war.

Die Gefährdung durch den Feind sehe ich grundsätzlich anders als Du. Meiner Meinung sind wir permanent gefährdet, den Verlockungen Satans zu erliegen, nicht unbedingt in Richtung Heilsverlust, aber durchaus in bestimmten Einzelfällen und für einen begrenzten Zeitraum.

Die Dinge, welche mich zum Protest und letztendlich zum Ausstieg bewogen haben, sind durch die Schrift nicht immer eindeutig zu entlarven. In erster Linie ging es hier um das Thema Evangelisation, und hier konkret um die Frage, müssen wir das Evangelium "vermarkten", und wo beginnt Vermarkten. Hierüber gibt es wertvolle Bücher wie z.B. "Gott ist nicht pragmatisch" von Wilfried Plock oder "Wenn Salz kraftlos wird" von John MacArthur. Aber auch mit Hilfe der dort aus meiner Sicht ganz klar dargelegten Argumente ist man nicht immer in der Lage (und ich war es offensichtlich überhaupt nicht), die vielen Grauzonen zu erschlagen, die einem bei dem Thema begegnen.

Den Hinweis zur Seelsorge kann ich nur unterstreichen!
toffil
 

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