Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon toffil am Mi 18. Jan 2012, 19:47

Hallo Nadia,

kann ich ganz gut nachvollziehen, was Du schreibst.

Die entscheidende Frage ist allerdings, was bedeutet "er schafft es nicht" konkret? Jakobus scheint für diesen Fall ziemlich drastische Konsequenzen anzukündigen.
toffil
 

Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon Robert am Mi 18. Jan 2012, 22:32

Es ist ganz einfach:
Paulus schreibt im Römerbrief darüber wie wir gerecht werden, durch Glauben ohne Werke die dazu notwendig werden als Voraussetzung.
Jakobus beschreibt das Ergebnis der Gerechtigkeit aus Glauben, dann handeln wir gemäß dem Glauben als Folge des Glaubens!
2 Seiten einer Medaille.
Liebe Grüße Robert
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Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon toffil am Fr 20. Jan 2012, 20:21

Diese Antwort entspricht zwar dem konservativen christlichen „Mainstream“, und ich fürchte, sie entspringt der Angst, dass in der Bibel mal was nicht zusammenpassen könnte. Deshalb wird es dann mit Hilfe von Rhetorik passend gemacht.

Fakt ist aber, dass Jakobus sich in einem eindeutigen Widerspruch zu Paulus befindet. Dieser Vers (2,14) „Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten?“ ist diesbezüglich unmöglich mißzuverstehen, es sei denn es läge eine krass falsche Übersetzung vor.

Der fettgedruckte Satz ist eine Suggestivfrage, welche die Antwort bereits beinhaltet. Und diese Antwort lautet natürlich: „Nein, der Glaube allein kann ihn nicht retten!

Und mit der Rettung, auch das sei nochmals betont, ist eben DIE Rettung gemeint und sonst nichts.

Über dieses Thema ist bereits Luther gestolpert; deshalb hat er den Jakobusbrief ja auch woanders platziert als die anderen Übersetzer.

Es ist eben nicht so einfach, und ich meine nach wie vor, dass wir uns davor hüten sollten, um der vermeintlichen Harmonie willen mit Gewalt Dinge zueinander zu bringen, die nicht zueinander passen!
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Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon schween am Fr 20. Jan 2012, 22:20

Wenn man einen Satz aus dem Zusammenhang reißt, dann wird man ihn womöglich missverstehen.
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Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon ebo am Sa 21. Jan 2012, 12:55

toffil hat geschrieben:Diese Antwort entspricht zwar dem konservativen christlichen „Mainstream“, und ich fürchte, sie entspringt der Angst, dass in der Bibel mal was nicht zusammenpassen könnte. Deshalb wird es dann mit Hilfe von Rhetorik passend gemacht.

Fakt ist aber, dass Jakobus sich in einem eindeutigen Widerspruch zu Paulus befindet. Dieser Vers (2,14) „Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten?“ ist diesbezüglich unmöglich mißzuverstehen, es sei denn es läge eine krass falsche Übersetzung vor.

Der fettgedruckte Satz ist eine Suggestivfrage, welche die Antwort bereits beinhaltet. Und diese Antwort lautet natürlich: „Nein, der Glaube allein kann ihn nicht retten!

Und mit der Rettung, auch das sei nochmals betont, ist eben DIE Rettung gemeint und sonst nichts.

Über dieses Thema ist bereits Luther gestolpert; deshalb hat er den Jakobusbrief ja auch woanders platziert als die anderen Übersetzer.

Es ist eben nicht so einfach, und ich meine nach wie vor, dass wir uns davor hüten sollten, um der vermeintlichen Harmonie willen mit Gewalt Dinge zueinander zu bringen, die nicht zueinander passen!

Es wurde doch bereits alles dazu erklärt. Deine Antwort zeigt leider mal wieder zu deutlich deine Resistenz gegen die gesunde Lehre.
ebo
 

Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon toffil am Sa 21. Jan 2012, 16:05

ebo hat geschrieben:Es wurde doch bereits alles dazu erklärt. Deine Antwort zeigt leider mal wieder zu deutlich deine Resistenz gegen die gesunde Lehre.

Ich würde mir zwei Dinge wünschen:

Erstens, dass man damit aufhört, permanent persönliche Angriffe zu reiten und Andersdenken den rechten Glauben abzusprechen.

Zweitens, dass mal irgendjemand sich mit den wörtlichen Aussagen des Jakobus wirklich auseinandersetzt.
toffil
 

Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon ebo am Sa 21. Jan 2012, 22:28

toffil hat geschrieben:
Ich würde mir zwei Dinge wünschen:

Erstens, dass man damit aufhört, permanent persönliche Angriffe zu reiten und Andersdenken den rechten Glauben abzusprechen.

Zweitens, dass mal irgendjemand sich mit den wörtlichen Aussagen des Jakobus wirklich auseinandersetzt.


zu dem ersten Wunsch: Das war kein persönlicher Angriff sondern eine freundliche Umschreibung einer philiströsen Unart von Dir. Wenn du nämlich etwas nicht verstehst bzw. anderer Ansicht bist, stellst du die Argumente und Meinungen anderer damit kalt, das diese dann mal eben dem "konservativen christlichen Mainstream entsprechen oder "mit Hilfe von Rhetorik passend gemacht" wurden. Das ist schon ziemlich schäbig was du da abziehst.

zu dem zweiten Wunsch: der wurde bereits erfüllt.
ebo
 

Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon Robert am Sa 21. Jan 2012, 22:51

Die Bibel ist doch auch für einfache Gläubige geschrieben und nicht für Theologen und Professoren.
Daher noch einmal: Glauben alleine gibt es nicht.
Selbst gläubige Kommunisten zeigen sich dadurch, daß sie das umsetzen was sie glauben.
Alle Menschen tun nur das was sie glauben.
So wirkt Glaube immer damit zusammen was der Mensch tut, was immer er/sie glaubt.

Genau das hat Jakobus beschrieben.
Liebe Grüße Robert
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Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon schween am Di 24. Jan 2012, 20:19

toffil hat geschrieben:Zweitens, dass mal irgendjemand sich mit den wörtlichen Aussagen des Jakobus wirklich auseinandersetzt.

Vielleicht schreibst du mal ganz detailliert auf, wo genau du einen Widerspruch siehst. Denn ich kann mir einen abkrampfen, finde jedoch auch mit gesundem Menschenverstand nichts widersprüchliches, wenn ich wirklich nur das lese, was da steht.
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Re: Jakobus im Widerspruch zu Paulus?

Beitragvon toffil am Mi 25. Jan 2012, 16:05

ebo hat geschrieben:
toffil hat geschrieben:
Ich würde mir zwei Dinge wünschen:

Erstens, dass man damit aufhört, permanent persönliche Angriffe zu reiten und Andersdenken den rechten Glauben abzusprechen.

Zweitens, dass mal irgendjemand sich mit den wörtlichen Aussagen des Jakobus wirklich auseinandersetzt.


zu dem ersten Wunsch: Das war kein persönlicher Angriff sondern eine freundliche Umschreibung einer philiströsen Unart von Dir. Wenn du nämlich etwas nicht verstehst bzw. anderer Ansicht bist, stellst du die Argumente und Meinungen anderer damit kalt, das diese dann mal eben dem "konservativen christlichen Mainstream entsprechen oder "mit Hilfe von Rhetorik passend gemacht" wurden. Das ist schon ziemlich schäbig was du da abziehst.

zu dem zweiten Wunsch: der wurde bereits erfüllt.

Doch, das war ein persönlicher Angriff. Vielleicht ist Dir diese Art der Diskussion schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass Du gar nicht mehr registrierst, wie Du auftrittst.

Wenn Du in der Lage wärst, meine Beiträge wenigstens ansatzweise unvoreingenommen zu lesen, wuerdest Du vielleicht feststellen, dass ich zwar manchmal sarkastisch bin, aber immer auf die Argumente anderer eingehe und meine Einwände begründe.

Stattdessen wird mir von jemanden, der mir den rechten Glauben abspricht, auch noch Schäbigkeit unterstellt. Das ist schon dreist.

Und alles nur, weil man das eigene Theologiegebäude gefährdet sieht.

Passend dazu und dem Beschäftigen mit dem Jakobusbrief empfehle ich Kapitel 4,11.
toffil
 

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