Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

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Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon Tobias am Di 19. Okt 2010, 16:54

Auf dieser Youtube-Seite kann man sich 7 "Geistliche Lieder" mit neuen Melodien anhören/-sehen:

- Ich gehe heim
- Nichts, Herr Jesus, finde ich hienieden
- Ach, wer kann Dich würdig loben
- Wo ist ein solcher Gott wie Du
- Herr, lenke unsre Herzen
- Du gabst, o Herr, dein teures Blut
- Jesus lebt! Er hat gesiegt

Es heißt dort:

In den 90er Jahren hat es unter evangelikalen Gemeinden im süddeuschen und österreichischen Raum eine Bewegung begonnen, alte Lieder neu zu vertonen. Das Ziel dieser Aktivitäten ist, Lieder, dessen Tiefgängigkeit und Ehrfürchtigkeit der Texte unter den aktuellen modernen Anbetungslieder seinesgleichen sucht, der aktuellen Christenheit zugänglich und gern singbar zu machen.

Was haltet ihr von diesem Projekt? Weiß jemand mehr darüber? Gibt es noch mehr als diese 7 Lieder?

Tobias
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Re: Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon ejb am Mi 20. Okt 2010, 22:49

also das finde ich sehr hilfreich das alte wertvolle Liedgut vielen zum Segen
zu machen
und wünsche Gottes Hilfe
Grüße Ernst
ejb
 

Re: Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon schneid9 am Fr 22. Okt 2010, 17:58

Aber sind wirklich die Melodien das Problem? Die könnte man doch mit relativ wenig Aufwand "modernisieren" (z.B. ein paar Synkopen einbauen ...). Was die jüngeren Leute stört, sind doch eigentlich vor allem die Texte, die sprachlich und z.T. auch inhaltlich sehr weit von der heutigen Lebenswelt entfernt sind. In den Geistlichen Liedern wimmelt es doch nur so von Archaismen wie "Antlitz", "Huld", "Pilgerlauf, "Pilgerpfad", "Schäflein", "Schar", "Schmach", "Wonne", "erquicken", "frohlocken", "harren", "jauchzen", "wallen", "wandeln", "ward", "sel'ge", "allezeit", "ewiglich", "hienieden", "immerdar", und thematisch ist so oft von Wüste, Kampf, Not, Leid, Schmerz, Schmach, Mühe, Trübsal, Kummer, Tränen und Beschwerde die Rede, dass man sich fragt, wie die Dichter es überhaupt hier ausgehalten haben. Natürlich ist es "droben" weit besser, das wird niemand bestreiten; aber zu sagen, dass es "hier auf dieser armen Erde ... NUR Mühe, NUR Beschwerde" gibt (Lied 96) oder dass man hier "NUR Kampf und Leid" sieht (Lied 104), ist doch eigentlich maßlos übertrieben und höchstens einem todkranken Bettlägerigen abzunehmen. Aufrichtig singen kann man so etwas heute kaum noch (falls man es jemals konnte - auch das Leben im 19. Jahrhundert dürfte nicht NUR fürchterlich gewesen sein). Im Grunde handelt es sich wohl um ein literarisches Stilmittel: Um den Himmel, nach dem man sich (durchaus mit Recht!) sehnte, so herrlich wie möglich darzustellen, musste man die Erde eben so schlecht wie möglich machen. Neutestamentliche Belegstellen für solche romantisch-sentimentalen Formulierungen zu finden dürfte allerdings schwierig sein - wie ja überhaupt die ganze Wüstenmetaphorik keine neutestamentliche Grundlage hat.

Die oben verlinkten neuen Melodien haben mich übrigens nur teilweise überzeugt. Warum sollten Loblieder wie "Wo ist ein solcher Gott wie Du" oder "Ach, wer kann Dich würdig loben" in Molltonarten stehen? (Bei letzterem Lied haben mich außerdem die vielen überflüssigen "h"s des Sängers genervt: "Se-he-he-he-he-he-helig, wer Dich pra-heist und ehrt" ...) Am gelungensten fand ich "Nichts, Herr Jesus, finde ich hienieden". Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Michael Schneider
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Re: Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon ejb am Do 28. Okt 2010, 12:21

ich bitte zu tolerieren, dass wir die berechtigte Kritik bez der teilweise unnatürlichen Weltfremdheit vieler geistlichen Lieder aber nicht pauschalisieren sollten, denn die geistliche Tiefe mancher Anbetungslieder von JAvPoseck, JG Deck ua sind auch oder gerade für unsere Zeit wertvoll und schützenswert auch wenn die Texte nicht mehr dem heutigen Sprachund Musikempfinden entsprechen. Völlig wertfrei gesehen ist der Musikgeschmack unserer jungen Geschwister nicht ohne Einfluß der worshipszene. Diese Rythmen und teilweise oberflächlichen Texte sind natürlich ein extremer Gegensatz zu dem 160 Jahre alten Liedgut und wir sollten Alternativ-Initiativen von Überarbeitungen dieser Lieder wie zB 137 im Geist des gegenseitigen Ertragens unterstützen. Natürlich bleiben die Melodien immer Geschmackssache.
ejb
 

Re: Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon RChap am Fr 29. Okt 2010, 22:44

ejb hat geschrieben:ich bitte zu tolerieren, dass wir die berechtigte Kritik bez der teilweise unnatürlichen Weltfremdheit vieler geistlichen Lieder aber nicht pauschalisieren sollten, denn die geistliche Tiefe mancher Anbetungslieder von JAvPoseck, JG Deck ua sind auch oder gerade für unsere Zeit wertvoll und schützenswert auch wenn die Texte nicht mehr dem heutigen Sprachund Musikempfinden entsprechen. Völlig wertfrei gesehen ist der Musikgeschmack unserer jungen Geschwister nicht ohne Einfluß der worshipszene. Diese Rythmen und teilweise oberflächlichen Texte sind natürlich ein extremer Gegensatz zu dem 160 Jahre alten Liedgut und wir sollten Alternativ-Initiativen von Überarbeitungen dieser Lieder wie zB 137 im Geist des gegenseitigen Ertragens unterstützen....

Recht hast du.
One Way. One Truth. One Life.
RChap
 
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Re: Geistliche Lieder mit neuen Melodien?

Beitragvon Plepaulett am Sa 27. Apr 2013, 13:44

liebe Freunde -
In der Regel treffen wir jeden Sonntag um den Tod des Herrn Jesus zu verkündigen. Der Tod ist immer noch derselbe wie vor ca. 2000 Jahren, da ändert sich auch nichts. Zum anderen hören wir jeden Sonntag SEIN Wort in Form eines Vortrages. An diesem Wort ist auch schon so manches geändert worden, leider. Doch SEIN Wort bleibt in Ewigkeit, soviel wir auch daran ändern. Wir beten gemeinsam, reden mit Gott und dem Herrn Jesus, auch daran ändert sich nichts. Warum müssen wir, die Menschen, eigentlich immer etwas ändern nach unseren Gedanken, bleiben wir doch bei dem was wir haben, auch unsere Errettung ändert sich nicht, sie bleibt wie sie ist.
Sprüche 4:13 Halte fest an der Unterweisung, laß sie nicht los; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. -

Offenbarung 3:11 Ich komme bald; halte fest, was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme!
Wir sollten uns vor einer Verweltlichung in unseren Kreisen hüten, es ist die Versammlung des lebendigen Gottes welche wir hier auf der Erde verwalten.
liebe Grüße - Paule
Plepaulett
 
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