schween hat geschrieben:toffil hat geschrieben:Dieses Thema kann meiner Ansicht nach definitiv kein Mensch abschließend bewerten!
Woher diese Einstellung?
Wie stehst du zu den Verheißungen des Neuen Testamentes?:
"Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Vollerkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen" (Epheser 4,11-14)
"Ebenso auch, wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?" (1.Korinther 14,8)
Weißt du, das einzige, was uns diese Verheißungen nicht ergreifen lässt ist Menschenweisheit, eigener Intellekt und Fleischlichkeit. Ansonsten lässt uns Gott nicht im Unklaren über sich, zumindest in diesen Punkten. Auch gibt es keine Ausrede der "Stückwerkserkenntnis", 1.Kor 13 beschreibt etwas ganz anderes als dass uns Gott nicht genau erkennen lässt.
Also hütet euch vor menschlich-theologischen Modellen und nehmt die enorme Belastung dankbar an, die Bibel intensiv und dauerhaft studieren zu müssen. Wenn wir nicht so faul wären, würden uns viele theologische Diskussionen erspart bleiben - die verfolgten Gemeinden außerhalb der Wohlstandsgesellschaft haben jedenfalls solche Probleme so gut wie gar nicht!
Ich kann Deiner Argumentation grundsätzlich gut folgen. Weiß aber nicht, ob all die Verse, die Du zitierst, oder die sonstigen Aussagen, die Du machst, sich genau auf die hier diskutierte Problematik beziehen.
Was ich jedoch weiß, ist dass es erstens seit Hunderten von Jahren unzählige Versuche gegeben hat, die unterschiedlichen Bibelstellen zu dem Thema unter einen Hut zu bringen. Wie wir wissen, vergeblich. Dabei sollten wir uns hüten, Christen, die ernsthaft mit ganzer Hingabe und ganzem Verstand um die Wahrheit gerungen haben, als faul, dumm oder dem fleischlichen Intellekt folgend abzuqualifizieren.
Was ich außerdem weiß, ist dass die Bibelstellen, welche einerseits auf den freien Willen und andererseits auf Vorherbestimmung hindeuten,
gleichermaßen dermaßen zahlreich sind und gleichzeitig in beide Richtungen derart eindeutig zu sein scheinen, dass ich davon überzeugt bin, die Lösung dieser Frage ist uns Menschen schlicht zu hoch.
Ausnahmslos alle Erklärungsversuche, die ich in meinem Leben dazu lesen oder hören mußte, waren entweder nichts als rhetorische Konstrukte, die man mit ein wenig Nachdenken sofort entlarven konnte, oder von einer beispiellosen Vogel-Strauß-Einstellung und / oder von unglaublicher Dummheit geprägt.
Dabei wird beispielsweise von den Ablehnern des Calvinismus sehr leicht und gern übersehen, dass das Aufwecken des toten menschlichen Geistes, das Anrühren des sündigen Menschen, das Überführen alles komplett von Gott erledigt wird. Wie kurz ist doch da der Schritt zu der Möglichkeit, dass dem überführten Menschen gar keine Möglichkeit mehr bleibt, nein zu sagen!?
Wie steht so schön in Apostelgeschichte 2? "Der Herr fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten (oder 'wurden')!"