asderrix hat geschrieben:das genau ist eigentlich die Einstellung die mir so große Probleme macht. Wenn du und andere der Meinung sind, Weihnachten ist falsch, Götzendienst oder Synkretismus, Ok.
--- Wenn du das aber als DIE Wahrheit hinstellst …
Wo ist das Problem? Warum sollte man als geistlicher Mensch nicht schwarz schwarz und weiß weiß nennen? Gem. Mt. 5, 37 soll unser Ja ein Ja und unser Nein ein Nein sein. Warum sollte ich in so einer klaren Frage auf ein »vielleicht« ausweichen? Wie soll die Gemeinde je wieder zur alten Kraft zurückfinden, wenn nicht einmal das Abstehen vom Götzendienst als eine Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird? Wie sollen wir all das diabolische Gift aus zweitausend Jahren Kirchengeschichte loswerden, wenn es nicht einmal klar benannt werden darf?
Willst Du behaupten, Gott habe an irgendeiner Stelle geboten, Weihnachten zu feiern? Wenn nicht — was meinst Du, wann Gott sich damit »abgefunden« hat?
Ein grundsätzlicher Denkfehler besteht darin, zu glauben, wir könnten solche Dinge nach Gutdünken einrichten. Die Gemeinde gehört nicht uns, den Gliedern, sondern Christus, dem Haupt. Wer entscheidet, wohin sich der Leib bewegt? Für alle, die jetzt rufen: »die Füße« … schaaade, falsch, es ist das Haupt.
asderrix hat geschrieben:Weist du was Götzendienst ist, wer betet zu Weihnachten was an?
Die einzig richtige Antwort ist: niemand - nichts
Falsch. Schon wer einen Baum einschlägt, ohne sein Holz zu rationalen Zwecken (bauen, heizen) zu gebrauchen, sondern zu kulturellen / kultischen Zwecken, begeht eine Opferhandlung nach dem Muster Kains. Wer ihn dann noch schmückt, muß schon gewaltige Verdrängungsenergien mobilisieren, um der Parallele zu Jer. 10, 3f nicht gewahr zu werden. Es geht übrigens auch gar nicht darum, ob Du den Baum anbetest. Die Fragen müssen doch heißen: Ist der Weihnachtskult aus dem Fleisch (menschlichen Erwägungen) oder aus dem Geist (Gottes Wort) gezeugt? Hat Christus uns solches Handeln geboten? Stellen wir Christus dar, indem wir einen Baum aufstellen / schmücken? Was sehen Außenstehende, die solches an uns beobachten? Christus jedenfalls nicht. Paulus hat uns geboten, »den Götzendienst zu fliehen«, das heißt, soviel sichtbaren Abstand zwischen uns und den Götzendienst zu bringen, daß
nicht einmal ein übler Anschein entstehen kann.
Selbst von allen zwingenden geistlichen Gründen abgesehen, wäre es also schon ein ausreichender Grund, auf den Baum zu verzichten, daß z. B. Juden und Moslems hier keinesfalls etwas anderes als Götzendienst erblicken können und Du ihnen dadurch zum Stolperstein auf dem Weg zu Christus werden könntest.
Daß es hier in der geistlichen Konsequenz sogar um Götzendienst im Zusammenhang mit Menschenopfern geht, kannst Du nach Weihnachten in der Zeitung lesen, wenn von den Toten berichtet wird, die durch Wohnungsbrände infolge beleuchteter Weihnachtsbäume umgekommen sind. Die haben auch keinen Tannenbaum (bewußt) angebetet; tot sind sie trotzdem:
Unter Zuhilfenahme einer Statistik, die von der „Königlichen Gesellschaft zur Verhütung von Unfällen“ stammt, teilt die Regierung weiter mit, es seien in der Zeit bis nach dem Jahreswechsel insgesamt rund 80.000 weihnachtsbedingte Notfälle in den Notaufnahmen der Krankenhäuser zu erwarten. Im vergangenen Jahr seien bei Feuern, die von Kerzen verursacht wurden, 26 Personen verbrannt und fast 700 verwundet worden.
Bei dem Versuch, an einem völlig ausgetrockneten Weihnachtsbaum noch einmal die Kerzen anzuzünden, sind im hessischen Friedberg drei alte Menschen ums Leben gekommen. Eine Frau konnte sich aus dem Haus retten, das völlig niederbrannte. Bei einem anderen Feuer in der Nähe erlitten fünf Personen eine Rauchgasvergiftung.
asderrix hat geschrieben:Das Lichterfest wurde zu dem Fest, wo man sich erinnert, dass das wahre Licht des Lebens Mensch wurde.
Sorry, das ist Kirchenpropaganda. Nichts davon läßt sich biblisch belegen. Etwa in der konstantinischen Zeit wurden etliche heidnische Bräuche »christlich« umgedeutet, damit man die Sache den Heiden schmackhaft machte. Sie konnten Kirchenmitglieder werden, ohne ihre Bräuche aufzugeben. Es wurde nur künstlich ein anderer Sinn untergelegt. Es war also nicht mehr nötig, die Götzen zu verabschieden, um »Christ« zu werden. Das konstantinisch-katholische Kalkül war damals folgendes: Wenn wir eine einflußreiche politische Staatskirche etablieren wollen, dürfen wir nicht Umkehr und Sturz der Götzen predigen, weil wir dann die Massen des Volkes gegen uns aufbringen. Wenn sie ihre alten Feste weiterfeiern dürfen, wird sich freilich kaum jemand über den »Bedeutungswandel« beschweren. Diese Haltung hat sich bis heute erhalten, etwa wenn in Lateinamerika oder Afrika der Voodoo-Kult problemlos in die katholische Kirche integriert wird.
asderrix hat geschrieben:Das ist es was Paulus in Athen tat als er nicht die Athener wegen ihrer Vielgötterei zusammenstauchte sondern ihnen eine große Religiosität bestätigte und sie damit dort abholte wo sie waren.
Was hat er denn wirklich gesagt?
In Apg. 17, 22f sagt Paulus: »… Männer, Athener, (in) Bezug (auf) alles schaue ich, wie (sehr) ihr
Dämonieverbundene [DiISI DAeMONÄ´STÄROS] (seid). Denn als Duchkommender und Hinaufschauender zu Euren Ehrwürdigkeiten fand ich einen Sockel, in welchem aufgeschrieben worden war: Dem unbekannten Gott. Was Ihr daher als Unwissende wohlehret, dies herabkünde ich Euch.«
Ich bezweifle, daß man diese Stelle heranziehen kann, um ein der-Welt-Ähnlichwerden zu rechtfertigen. Paulus bezeichnet die Athener als Unwissende – womit er durchaus zum Ausdruck bringt daß ihr Dämonenglaube »total falsch ist«, da er eben auf Unwissenheit beruht. Er hat die Säule lediglich als Aufhänger benutzt, aber er hätte sie nie in die Versammlung hereingeholt, um auf diese Weise »Menschen zu gewinnen«. Ich denke, genau darin liegt der Unterschied. Die Weihnachtsfeierer holen den Götzendienst durch Umbenennung in die Gemeinde herein — genau das ist
Synkretismus.Paulus hingegen ist zwar höflich gewesen, aber er hat den Athenern deutlich gesagt, daß sie
1. Götzen- (Dämonen-)diener sind
2. Unwissende (also keine Ahnung von den tatsächlichen geistlichen Gegebenheiten haben) und
3. hat er ihnen auch gesagt, daß sie mit dem Götzendienst brechen müssen, sonst wären ihm nämlich die Silberschmiede nicht aufs Dach gestiegen (ich unterstelle jetzt mal, daß er nicht in Athen etwas anderes verkündigt hat als in Ephesos).