Harold Rowdon (Hrsg.):
The Brethren Movement Worldwide: Key Information
Hammerbrücke (Jota) 2007
Paperback, 176 Seiten
ISBN 978-3-935707-47-3
€ 9,95
Dieses anlässlich der vierten International Brethren Conference on Mission (Wiedenest, Juni/Juli 2007) erschienene Buch gibt einen stichwortartigen Überblick über die Verbreitung der („offenen“) Brüderbewegung in 61 Ländern der Erde, alphabetisch geordnet von „Albania“ bis „Zambia“. Für jedes Land werden zuerst allgemeine Daten über Bevölkerungszahl und Religionszugehörigkeit angegeben, danach Informationen über Anzahl der Brüdergemeinden und der vollzeitlichen Mitarbeiter, Gesamtmitgliederzahl, Zeitschriften, Werke, Verlage und Konferenzen. Am Ende stehen jeweils eine Reihe von Gebetsanliegen.
Bei der Zusammenstellung der Daten war der Herausgeber Harold Rowdon (bekannt als Verfasser des Standardwerks The Origins of the Brethren 1825–1850, London 1967) auf die Mitarbeit von Kontaktpersonen in den einzelnen Ländern angewiesen. Daher erscheint die Auswahl der Länder etwas willkürlich: Die USA z.B. fehlen völlig, während dem Inselstaat Nauru – mit nur einer einzigen Brüdergemeinde von 26 Personen – zwei Seiten gewidmet sind. Für Deutschland (S. 63–70) werden die drei Gruppen „FB“ (= Freie Brüder), „AGB“ (= Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden) und „NV“ (= „Neue Versammlungen“, Blockfreie) genannt; Gewährsleute waren Lothar Jung (FB), Reinhard Lorenz (AGB), Hans-Jochen Timmerbeil (NV) und Gerd Goldmann (Ansprechpartner für Deutschland insgesamt). Die Angaben sind im Allgemeinen zuverlässig, jedoch von sehr unterschiedlicher Vollständigkeit; so erscheint die Postanschrift der Christlichen Verlagsgesellschaft gleich dreimal, während z.B. von den Verlagen CLV und Daniel nur eine Mailadresse mitgeteilt wird. (Mehrere der angegebenen Mail- und Internetadressen sind übrigens fehlerhaft, was ihren praktischen Nutzen doch etwas einschränkt.)
Bemerkenswert im Abschnitt “Germany” sind einige der Gebetsanliegen. Zu danken sei u.a. für “Good contacts among the different groups of Brethren in Germany, except the Exclusive Brethren”, ebenso für “The realisation that each congregation needs a biblical eldership” (S. 69). Fürbitte sei u.a. nötig für “Freedom from quarrels and separation” (S. 70).
Einen erstaunlich selbstbewussten Ton schlägt der Herausgeber im Vorwort an: “the churches usually described simply as ‘Brethren’ share a love for their crucified and risen Lord that is almost unparalleled, a desire to spread the gospel that is matched by few others, a love for the Word of God that is greater than that of most other Christians, and an insistence on the need to be faithful to the teaching of the New Testament that is almost unique” (S. 3; Hervorhebung hinzugefügt). Solche stolzen Worte von „offener“ Seite stehen dem Hochmut und der Dünkelhaftigkeit, die den „geschlossenen Brüdern“ oft vorgeworfen werden, kaum nach.
Alles in allem: ein nützliches, aber ergänzungsbedürftiges Nachschlagewerk, dem dringend eine verbesserte zweite Auflage zu wünschen ist.
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