von Christian O. am Do 16. Jun 2011, 13:09
Lieber RChap,
nur mal ein paar Punkte
Artikel Soundwords schreibt als "Hintergrund" und nicht als "Exegese": "Bei der Entrückung kommt der Herr Jesus, um alle wahren Gläubigen zu holen, um dann mit ihnen in der Herrlichkeit zu sein. Diese Lehre wird in der zweiten Hälfte von 1. Thessalonicher 4 erörtert. Der Tag des Herrn, der in der ersten Hälfte von 1. Thessalonicher 5 zu finden ist, beinhaltet die Ereignisse rund um die Wiederkehr des Herrn zur Erde, um Sein ruhmreiches Königreich zu gründen sowie die Drangsal (die der Entrückung folgt), die Wiederkehr des Herrn im Gericht und die Zeit des Königreiches des Herrn auf der Erde." Was ist nun, wenn diese Annahme - deren Herleitung aus dem NT nicht geleistet worden ist - so nicht stimmt? Ohne das näher aus zu führen verweise ich auf die Darlegungen von Schäller in diesem Punkt, denn schließlich sollte ja ursprünglich Schäller hier diskutiert werden. Er erläutert in einem ausführlichen Eingehen auf die Begriffe "Epophanie", "Parusie" und "Tag des Herrn", dass genau dieser Hintergrund, der für alles andere notwendig ist, nicht stimmt.
Artikel Soundwords schreibt weiter als "Hintergrund": "Der Begriff "Entrückung" erscheint nicht in der Bibel. Er ist abgeleitet von dem lateinischen Wort mit der Bedeutung "entreißen"; so wird das Kommen des Herrn, um Seine Kirche von dieser Erde zu "entreißen", "Entrückung" genannt. Die Entrückung wird in 1. Korinther 15 ein "Geheimnis" genannt. Es ist eine Lehre, die im Alten Testament nicht offenbart worden war, aber sie ist nun offenbart und bringt neues Licht in das Neue Testament." Nun hat Schäller in einer sehr ausführlichen Darlegung deutlich gemacht, dass das entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in 1.Thess 4,17 ein "terminus technicus" ist der eben genau das Gegenteil des vorstehenden impliziert, nämlich das: "man geht einem König entgegen um ihn zu empfangen und mit ihm dann gemeinsam im Triumph ein zu ziehen". Dieser Terminus wurde gebraucht, wenn z.B. ein Fürst in eine Stadt einzog, die Ortsvorsteher ihm ein Stück entgegen gingen um ihn dann in die Stadt mit zu nehmen. Der selbe Ausdruck findet sich in Joh 12,13 und Apg. 28,15, wo man exakt dieses Geschehen nachvolziehen kann.
Weiter bei Soundwords auf die Frage wer der "Mensch der Gesetzlosigkeit" denn sei: "Er ist der Antichrist, der Führer der Macht des Bösen". Keine Begründung, keine Exegese, nichts ...
Weiter bei Soundwords auf die Frage, wer der "der zurückhält" sei: "Zahlreiche Vorschläge wurden gemacht, einschließlich dass es verschiedene menschliche Gesetze oder Regierungen seien. Es sieht jedenfalls so aus, als ob der "Zurückhalter" niemand anders ist als der Heilige Geist." Keine Begründung, keine Exegese, nichts ...
Allein diese Beispiele zeigen, dass eben auch der Artikel bei Soundwords (so sehr ich D.R.Reid schätze) mit Behauptungen und unbelegten Vorannahmen arbeitet, aber nicht mit Exegese. Darum bleibt es eben weiter bei "völligen Gewissheiten" und "Überzeugungen", aber es hat dem Diskurs in der Sache wenig bis gar nichts gebracht.