Dass hier eine Antwort in dieser Form und Aussage geschrieben wird, war nur eine Frage der Zeit. Sie ist außerdem in einer ziemlich rechthaberischen Form abgefasst, was man an den unten angeführten Zitaten sehen kann.
1. Das [sic!] der von Dir genannte Bibelvers keine 5. Säule des Christentums ist, lässt sich schnell belegen …
2. Man braucht einfach nur die paulinischen Briefe lesen ...
3. In den Versen steht klipp und klar, dass es arme gläubige Macedonier gibt und reiche gläubige Lystraner. Punkt.
4. ... aber nicht ohne die volle Lehre der Briefe dabei zu übersehen.
Dazu werden 2 Verse (2.Kor 8, 1 f. und 2.Tim 6, 17f) zitiert, in denen zum einen von Armut und zum anderen von Reichen die Rede ist, und meint, damit belegen zu können, dass es Gottes Wille ist, dass es Arm und Reich gibt. Man kann sich nicht die Verse, die man für kapitalismuskompatibel hält, herauspicken und die anderen dann für utopisch erklären, nur weil sie nicht in das eigene Lebenskonzept hineinpassen. Ich bin ja schon froh, dass nicht vom christlichen Kommunismus geschrieben wurde, sondern nur vom Sozialismus. Aber selbst Sozialismus ist ja ein Schreckgespenst für die soziale Marktwirtschaft, immer mit dem Hinweis, der Sozialismus in der DDR hätte ja nicht funktioniert.
Übrigens steht in Apg 2, 44 nicht, dass die Reichen alle ihre Besitztümer verkauft haben, wie das vielleicht von Dir hineininterpretiert wird. Es ist doch interessant, dass im Verlauf von 2.Kor 8 in den Versen 12 ff. steht:
Denn wenn die Bereitschaft vorliegt, so ist jemand angenehm nach dem, was er hat, und nicht nach dem was er nicht hat. 13 Denn nicht damit andere Erleichterung haben, ihr [aber] Bedrängnis, sondern nach der Gleichheit: 14 In der jetzigen Zeit diene euer Überfluss für deren Mangel, damit auch deren Überfluss für euren Mangel diene, damit Gleichheit werde; wie geschrieben steht: 15 „Wer viel sammelte, hatte nicht Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte nicht Mangel".
In der Bibel werden wir immer dazu aufgefordert, unseren Geschwistern, die in Not sind zu helfen. Nun gibt es anscheinend Christen, die sagen, dass es in Deutschland ein Sozialsystem gibt, dass Notlagen auffängt. Auf den ersten Blick mag das so sein, es ist nur die Frage, ob das für Gott ausreicht. Wenn es Geschwister gibt, die begütert sind, so wäre es sicher ein großes Zeugnis vor der Welt, wenn diese ihren Geschwistern helfen. Und das sollte sich nicht nur auf milde Gaben zu Weihnachten oder Ostern beschränken.
Wir wissen, glaube ich, alle, welch hartes Urteil Gott über die Reichen fällt:
Lk 8, 25: Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes eingehe.
Jak 5, 1: Wohlan nun ihr Reichen, weint und heult über euer Elend, das über euch kommt. (…) Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen.
Es ist deshalb vielleicht besser, wenn man nicht reich ist, da dadurch eine große Versuchung zur Sünde besteht. Nicht umsonst heißt es in 1.Tim 6, 10a:
Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen …
Ich hörte früher mal einen Christen sagen: „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht.“. Ein wahrhaft teuflisches Wortspiel.
Freundlichst, teddy