Frage: Wenn verschiedene Geschwister in einer Gegend im Urlaub sind, wo es keine Zusammenkünfte im Namen des Herrn gibt, wäre es dann nicht möglich, dass sie an einem vereinbarten Ort zusammenkommen, um dort gemeinsam das Brot zu brechen?
Antwort:
Das Zusammenkommen zum Brotbrechen ist das zentrale Zusammenkommen einer örtlichen Versammlung. Man kann es nicht von dem Ort, an dem sich die Versammlung befindet, und von der Örtlichkeit, wo sie regelmäßig zusammenkommt, ohne weiteres lösen und an einen anderen Ort verpflanzen - auch nicht teilweise oder vorübergehend. Wir finden das nirgends im Neuen Testament. Natürlich können bestimmte Umstände es nötig machen, die Zusammenkünfte an eine andere Örtlichkeit zu verlegen.[Hervorhebung von teddy]
Auch das, was im letzten Satz steht, finde ich nicht im Neuen Testament.
Aber das ist etwas anderes und hat mit unserer Frage nichts zu tun.
Überhaupt kennt Gottes Wort keine „reisenden" Versammlungen. Die Darstellung der Versammlung Gottes auf der Erde ist an einen Ort gebunden. So sagt der Herr Jesus: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen ..." (Mt 18,20). Damit bezeichnet Er neben einem Grundsatz gewiss auch einen Ort.
Man kann sich schlecht ohne einen Ort versammeln! Der Vers aus Mt 18, 20 besagt, dass überall, wo sich Menschen zum Namen des Herrn versammeln, der Herr in ihrer Mitte ist. Diese Orte müssen nicht von Aposteln oder anderen Gemeinden legitimiert werden.
In keinem der Fälle brach der Apostel mit seinen Begleitern irgendwo das Brot, unabhängig von bestehenden örtlichen Versammlungen.
Das heißt aber nicht, dass er es nicht getan hat. Grundsätzlich hat dies nichts mit Unabhängigkeit zu tun, sondern ist ein christliches Vorrecht.
Wenn sich heute Gläubige aus einer Versammlung oder aus verschiedenen Versammlungen an einem Urlaubsort treffen, so steht es ihnen natürlich offen, gemeinsam das Wort Gottes zu lesen und die Knie zu beugen. Der Herr wird das gewiss segnen. Aber das ist kein Zusammenkommen „als (oder: in) Versammlung", das heißt „im Charakter von Versammlung" (1. Kor 2, 18), es ist kein Zusammenkommen zum Namen des Herrn Jesus hin (Mt 18,20). Vielmehr handelt es sich um ein rein privates Zusammenkommen.
Die Versangabe 1.Kor 2, 18 ist falsch. Die Aussagen widersprechen Mt 18, 20. Die Argumentation steht also, wenn überhaupt, auf sehr schwachen Füßen.