von toffil am Sa 14. Aug 2010, 09:30
Ich denke nicht, dass der Vers das nahelegt.
Meiner Ansicht nach ist der Fokus hier nicht auf das Bereuen, sondern auf das Vergeben gerichtet. Das aktive Handeln steht meines Erachtens über dem passiven Warten auf die Einsicht des anderen.
Beispielsweise finden wir in Matthäus 6 diese Bedingung nicht:
"Unser Vater, der du bist in dem Himmel! Geheiligt werde dein Name. Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben."
Die entscheidende Frage ist hier sowieso, wie ich konkret in der Praxis mit dem Thema umgehe. Wie verhalte ich mich gegenüber jemandem, der sich meiner Ansicht nach an mir versündigt hat? Sehr schnell läuft man dabei Gefahr, mit seinem Verhalten selbst das Gebot der Liebe zu verletzen.