schween hat geschrieben:Naja, schau doch mal: Wenn man den Kontext beachtet, dann wird es doch klar.
Keiner wird aus Kopfglauben (Theorien oder Philospohien, Weltbilder, etc.) gerechtfertigt, sondern durch den biblischen Glauben, der ein Vertrauen ist und ein Handeln auf Gottes Zusagen hin ohne Zweifel, dass es nicht in Erfüllung gehen könnte, was verheißen ist. Das beschreibt Jakobus auch im Rest des Briefes Jak 1,6-7.
Vgl. Hebr 11,1.
Glaube meint ein Vertrauen auf die Treue Gottes und ein treues Handeln gegen Ihn.
Glaube meint nicht ein Sich-Vorstellen-Können. Das versucht Jakobus in Kapitel 2 auszuräumen.
Ich sehe den Kontext grundsätzlich genau wie Du, wobei ich ein paar Probleme mit dem Wort Glauben habe, so wie wir es normalerweise verstehen. Das paßt nicht ganz zusammen, genauso wie die biblischen Aufforderungen, keine Zweifel zu haben. Zweifel kann man genausowenig ein- oder ausschalten wie Glauben.
Aber was mich halt mehr stört, sind die von Jakobus formulierten, eindeutigen Widersprüche zu diesem Kontext. Immer unter dem Vorbehalt, dass er auch korrekt übersetzt wurde.
Und weil ich ja ebenfalls fest davon überzeugt bin, dass der allmächtige Gott die Bibel und auch ihren Kanon inspiriert hat, frage ich mich, was diese Diskrepanzen zu bedeuten haben.
Wohlgemerkt, ich stelle nur die Frage und fälle kein Urteil. Ich glaube, dass Werke keinerlei Heilseinfluß haben, und ich glaube außerdem, dass wir irgendwann die Erklärung kriegen werden.
Und gleichzeitig stört mich massiv, dass viele Christen mit banalen Erklärungen versuchen, die "vermeintlichen" Widersprüche als nicht existent zu entkräften. Was in den meisten Fällen erkennbar der Furcht entspricht, ein Glaubensgebäude könne einstürzen. Und hier stellt sich dann sofort die Frage, wessen Glaube ist eigentlich der stärkere!?