Sintflut

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Sintflut

Beitragvon asderrix am Sa 20. Mär 2010, 08:14

Ich las vorhin gerade in einem anderen Forum:
Ist die Geschichte mit der Arche Noah nicht ziemlich widerwärtig? Gott tötet alle Lebewesen außer jeweils ein Paar und das nur weil er merkte, dass das was er da geschaffen hatte doch nicht so gut war? Hätte ein allwissender Gott nicht von vornherein wissen müssen, dass es so kommt? Und warum dann der ganze Aufwand mit der Arche - Hätte er nicht alle töten und dann wieder neue Lebewesen machen können?

Das klingt ja ganz logisch, hat eben nur den Haken das man mit menschlichen Maßstäben an die Beurteilung Gottes ran geht.
Wobei ich mich auch drauf freue wenn ich das im Himmel mal richtig begreife, bis jetzt gib's da für mich noch so manche Fragezeichen.
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Re: Sintflut

Beitragvon Samuel A. am So 21. Mär 2010, 15:58

Ich würde sagen, dass es ein Gnadenakt Gottes für diese Menschheit war, dass Er überhaupt welche von diesen widerwärtigen Wesen, die seinen Namen so oft beschmutzen, am Leben lässt. Einerseits das Gericht und andererseits ist da die Barmherzigkeit Gottes zu sehen. Und das da auch die Tiere drunter leiden müssen liegt ja auch mit dem Sündenfall zusammen, also wieder die verdorbene Menschheit.
Das Noah und seine Familie gerettet werden lag daran, dass Gott in seiner Souveränität diese Menschen retten wollte.
Und es ist für uns Christen als Ermutigung und Warnung geschehen. Eines Tages wird Gott ja auch diese widerwärtigen Menschen und die Sünde und den Tod und den Satan und überhaupt alles Schlechte von dieser Erde wegnehmen, doch bis dahin heißt es warten...auf die neue Schöpfung
Samuel A.
 

Re: Sintflut

Beitragvon asderrix am So 21. Mär 2010, 16:39

Hallo Samuel ich bin auch so ein "widerwärtiger Mensch", aber ein erlöster, deshalb hoffe ich dass es so wenig wie möglich von den unerlösten sein werden, die in die ewige Verdammnis gehen. Obwohl ich mich auf die Wiederkunft Christi freue, wünsche ich mir auch dass es noch lang dauert, damit noch viele sich erlösen lassen.

Aber das war ja auch nicht die Frage des Schreibers in diesem Forum, die Frage war:
Hätte ein allwissender Gott nicht von vornherein wissen müssen, dass es so kommt? Und warum dann der ganze Aufwand mit der Arche - Hätte er nicht alle töten und dann wieder neue Lebewesen machen können?

Hast du darauf eine einleuchtende Antwort?
Ich habe zwar Antwortansätze, aber muss zugeben, dass ich diese Frage für mich nicht zufriedenstellend beantwortet habe.
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Re: Sintflut

Beitragvon toffil am Mo 22. Mär 2010, 10:19

Ich bin öfters mit Fragen von belesenen Atheisten konfrontiert und finde diese Fragen durchaus intelligent und nicht ganz einfach zu beantworten.

Und zwar deshalb, weil wir in 1. Mose 6 zum ersten Mal lesen, dass der allmächtige und allwissende Gott etwas bereut hat, nämlich die Erschaffung des Menschen an sich. Das ist ein gewisses Paradoxon, wie ich finde.

Und auf die anderen Fragen kann die Antwort eigentlich nur lauten, erstens weil es ihm so gefiel und er sich dafür entschieden hat, zweitens (wichtiger!) weil Noah ihm in seinem Lebenswandel eben keine Schande gemacht hat.
toffil
 

Re: Sintflut

Beitragvon Samuel A. am Di 23. Mär 2010, 17:45

Gott hat vor Grundlegung der Welt sich ein Volk auserwählt und es gefällt Ihm dieses nicht sofort zu sich zu holen, sondern nach und nach. Der Zeitpunkt für eine Neuschöpfung war einfach noch nicht da.
Samuel A.
 

Re: Sintflut

Beitragvon asderrix am Do 25. Mär 2010, 16:32

Hallo Toffil, danke für deine Antwort.

In dem Zusammenhang kam ich auf diese Seite: http://www.libertas-online.de/th_anthr.htm


Auch hier wurde sich mit der Thematik befasst.
http://www.staff.uni-marburg.de/~hvsi/doehling.pdf

Was haltet ihr von der anthropomorphen Rede.
asderrix
 
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Re: Sintflut

Beitragvon toffil am Fr 26. Mär 2010, 11:50

asderrix hat geschrieben:Hallo Toffil, danke für deine Antwort.

In dem Zusammenhang kam ich auf diese Seite: http://www.libertas-online.de/th_anthr.htm


Auch hier wurde sich mit der Thematik befasst.
http://www.staff.uni-marburg.de/~hvsi/doehling.pdf

Was haltet ihr von der anthropomorphen Rede.

Ich denke, da ist einiges dran; wir Menschen haben nun einmal nichts als unsere menschliche Sicht der Dinge. Diese wird zwar durch den Heiligen Geist erheblich erweitert, bleibt aber letztlich doch weitgehend menschlich.

Dass es problematisch sein kann, Gott aus unserer Perspektive zu "beurteilen", zeigt der schlichte Vers "Meine Wege sind nicht eure Wege, spricht der Herr".

Gleichzeitig aber kann ich mich mit den wortreichen Erläuterungen bestimmter Unklarheiten nicht anfreunden:

Auch wenn Gott nicht an Raum und Zeit gebunden ist, bedeutet "vor Grundlegung der Welt" doch immer noch ganz sicher, dass da etwas geschehen ist, bevor die Erde erschaffen wurde.

Und wenn dort etwas von Gereuen steht, dann gehe ich davon aus, dass dies im Grundtext auch die etwa gleiche Bedeutung hatte.

Denn man sollte nie vergessen, dass die Bibel nicht nur Gottes Wort ist, sondern Gottes Wort an uns.

Wenn mir ein Afrikaner schreiben und dabei vergessen würde, dass "Reue" im Kisuaheli so etwas wie Kartoffelschälen ist, könnte ich das verstehen.

Aber ich bin davon überzeugt, dass der allmächtige Gott sein Wort so inspiriert hat, dass wir es aus unserer Perspektive heraus verstehen können.
toffil
 

Re: Sintflut

Beitragvon schween am Sa 27. Nov 2010, 01:22

Der Mensch ist so schwer von Begriff und unverständig für alles geistliche (1Kor 2,14), dass es Gott über 4000 Jahre und unzählige Tier- und Menschenleben kostete, damit Er die Erlösung so vorbereiten konnte, dass es der Mensch verstehen kann.
Man muss bei allem Klagen und Hadern gegen den lebendigen Gott immer bedenken, dass solche Dinge auch immer
passieren, weil der Mensch lieber seine eigenen Wege als die Wege Gottes geht.

Die Sintflut und die Arche war auf vielerlei Weise nötig:
1. Um Noah als Vorbild im Glauben zu etablieren (nämlich dass er über Jahrzehnte lang auf eine Verheißung Gottes hin handelte ohne etwas davon zu sehen).
2. Die Geschichte soll dem heutigen Menschen aufzeigen und warnen, dass ein ähnliches Gericht bevorsteht.
3. Die Arche ist ein Bild auf Jesus Christus, den einzigen Platz der vor dem Zorngericht rettet.
4. Die ganze Symbolik der Arche ist ein detailiertes Bild für die Gemeinde Jesu Christi.
5. Die ganzen Maße der Arche beschreiben ein physikalisches Wunderwerk mit idealen Schwimmvoraussetzungen, das uns heute noch staunen lässt, was vor ca. 4500 Jahren technisch möglich war.
(und das ist alles nur das, was mir auf die schnelle einfällt)

Eine typische Frage - warum Gott den Menschen erschuf, wenn Er doch wusste, dass der Sündenfall passieren würde - ist sachlich ganz schnell und einfach beantwortet: Es gab ja noch den Abfall des Teufels, von dem Himmel und Erde gereinigt werden mussten, dafür war das Erlösungswerk Jesu Christi in der Schöpfung notwendig.
Erinnern wir uns an Mt 26,39: "Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!" - Ist es möglich gewesen, dass es einen zweiten, einen anderen Weg gab? Nein!

Das eigentliche Problem an dieser Frage ist der verkappte Hochmut, dass der Fragesteller es besser als Gott zu wissen scheint, was richtig und möglich ist. Es gibt wie natürliche auch geistliche "Naturgesetze", an die sich Gott hält, denn er hat es so - das heißt "sehr gut" - geschaffen! Aber das Geistliche kann der Mensch mit seinem Verstand nicht ergründen, es muss geoffenbart werden!
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Re: Sintflut

Beitragvon Robert am Sa 18. Dez 2010, 20:22

ZITAT: "ich bin auch so ein "widerwärtiger Mensch", aber ein erlöster, deshalb hoffe ich dass es so wenig wie möglich von den unerlösten sein werden, die in die ewige Verdammnis gehen. Obwohl ich mich auf die Wiederkunft Christi freue, wünsche ich mir auch dass es noch lang dauert, damit noch viele sich erlösen lassen."

In der Zeit werden mehr Menschen geboren die verlorengehen, als solche Menschen, die gerettet werden. :o
Liebe Grüße Robert
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Re: Sintflut

Beitragvon Robert am Sa 18. Dez 2010, 20:24

Gott gereut nichts was er getan hat!
Bitte mal in anderen Foren nachlesen, was das Wort Reuen im Hebräischen meint. Mit unserer Reue hat das nichts zu tun,
ich google mal und melde mich. Ich hatte mich in anderen Foren an diesem Thema beteiligt.
Liebe Grüße Robert
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