Unfehlbarkeit der Bibel

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon Robert am Fr 7. Jan 2011, 11:39

In der Scofield Bibel wird in den Erklärungen mal der Gesamtablauf dargestellt. Es fazinierte mich, daß wie in einem Puzzle plötzlich eine Gesamtschau wurde, alles was so unterschiedlich aussah, war plötzlich ein Gesamtablauf der passt.
So habe ich immer versucht, diese Gesamtschau zu finden und habe alte Brüder um Hilfe gebeten und keine Ruhe gegeben, bis ich Klarheit hatte!So verbleibe ich auch weiter.Seit über 50 Jahren mache ich das so und bin noch lange nicht am Ende.
Liebe Grüße Robert
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon toffil am Fr 7. Jan 2011, 11:42

Robert hat geschrieben:Er war nur am Anfang anwesend, nach Johannes ging er kurz vor diesem letzten Teil des Gesamt- Passahmales weg.
Das Passahmal bestand aus verschiedenen Teilen, der letzte Teil war ganz neu, der wurde erst am Ende eingesetzt.
Die Quellen dafür müßte ich im Einzelnen suchen, es gibt viel darüber in unterschiedlichen christl./jüdischen Seiten / Bücher usw.

Tja, in Lukas 22 war er aber offenbar bis zum Ende dabei ...
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon Robert am Fr 7. Jan 2011, 11:55

Das steht da aber nicht.
Hier wird das Mahl nur pauschal angesprochen, ohne Einzelheiten.
Es gibt einen Grundsatz in der Bibel dem ich folge:
Jedes Ereignis hat eine Bibelstelle,in der das ausführlich beschrieben wird.
Ansonsten wird es nur angesprochen, die "Kunst " ist, diese Stelle zu finden.
Beispiel die Zungenrede.
Mit Pfingstlern darüber streiten ist sinnlos. In Apostelg. 2 ist DIE AUSFÜHRLICHE Beschreibung was diese "Zungenrede " ist.
Andere Stellen beschreiben das nicht noch einmal.In Ap 10 steht dann nur noch: gleich wie wir, gemeint ist Ap 2.

46. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott hoch preisen. Da antwortete Petrus:
47. Kann auch jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft werden, die den heiligen Geist empfangen haben, gleichwie wir?
Liebe Grüße Robert
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon schween am Fr 7. Jan 2011, 15:57

toffil hat geschrieben:Das Wichtigste an diesen Stellen für mich ist, dass daraus deutlich wird, die Bibel ist eindeutig nicht verbal inspiriert, sondern die entsprechenden Berichte sind geistgewirkte Zeugenaussagen.

Wie schlussfolgerst du aus diesem, dass es keine verbale Inspiration gäbe? Das kann ich (anhand diesen Argumentes) nicht nachvollziehen.
In 2.Timotheus 3,16 steht doch auch klar, dass das ganze Wort von Gottes Geist eingehaucht ist. Das bedeutet nicht, dass de Schreiber wie spiritistische Medien fungiert hätten - wie das genau vonstatten ging, beschreibt die Bibel nicht - aber dass es so ist, steht doch klar geschrieben.

Warum gibt es denn eigentlich genau vier Evangelien? Warum gibt es keine weiteren, warum nicht weniger? Und doch ist alles in Harmonie und eine Einheit. Es schreibt nicht jeder Autor von allem, sondern nur von dem, was seiner Perspektive wichtig ist.
So schreibt Matthäus von Jesus als dem König, Markus von Jesus als dem Knecht und Opfer - gäbe es einen größeren Widerspruch?
Lukas schreibt von Jesus als Mensch, Johannes von Jesus als Gott - gäbe es einen größeren Widerspruch?
Und doch ist alles eine Einheit und unwidersprüchlich.
(Das sind übrigens auch die vier Ämter Jesu, wie sie die Cherubim darstellen: Löwe = König, Stier = Knecht/Opfer, Mensch = Mensch, Adler, der "Himmlische" = Gott; vgl Hes 1,10; 10,14; Offb 4,7f)

Wenn man sich bewusst macht, dass Gott mehr Dimensionen hat als der Mensch wahrnehmen kann, kann man sich das evtl. an einem Modell veranschaulichen:
Drei Wesen, die lediglich zweidimensional wahrnehmen können, beschreiben eine dreidimensionale quadratische Pyramide.
Der erste redet von einem Quadrat (er schaut von unten), der zweite von einem gleichschenklichen Dreieck (er schaut von der Seite), der Dritte von einem ungleichschenklichen Dreieck (er schaut schräg von der Seite). Und doch beschreiben alle den gleichen Körper mit wahrhaftigen Beschreibungen.
Selbst wenn in einem Evangelium etwas erwähnt wird, was im anderen nicht beschrieben wird; hat es eine Bedeutung, die von der Perspektive des jeweiligen Autors abhängt - egal, ob wir das immer verstehen.

Aber wie soll dasein Gegenargument der Verbalinspiration sein? Würde der Heilige Geist uns Jesus in den Dimensionen Gottes erklären, wer von uns würde es verstehen? Ja, Jesus musste sogar das unzugängliche Licht und die Gemeinschaft des Vaters verlassen und sich selbst begrenzen, damit er uns den Vater offenbaren konnte (Joh 1,18)! Das bedeutet jedoch nicht, dass Er vom Wesen her nicht Gott gewesen wäre.
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon toffil am Fr 7. Jan 2011, 17:58

schween hat geschrieben:
toffil hat geschrieben:Das Wichtigste an diesen Stellen für mich ist, dass daraus deutlich wird, die Bibel ist eindeutig nicht verbal inspiriert, sondern die entsprechenden Berichte sind geistgewirkte Zeugenaussagen.

Wie schlussfolgerst du aus diesem, dass es keine verbale Inspiration gäbe? Das kann ich (anhand diesen Argumentes) nicht nachvollziehen.

Ganz einfach (ich muß vielleicht vorausschicken, dass Verbalinspiration für mich Diktat wäre!): Wenn Gott die Bibel den unterschiedlichen Schreibern diktiert hätte, gäbe es keinerlei Abweichungen durch die komplette Bibel hindurch. Denn Gott macht sicherlich keine Fehler. Und dass es die Abweichungen gibt, ist halt nun mal Fakt.
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon toffil am Fr 7. Jan 2011, 18:00

Robert hat geschrieben:Das steht da aber nicht.

Ah, das steht da nicht. Interessant! Und es wäre nicht vielleicht möglich, dass Vers 21 ein klein wenig drauf hindeutet, dass er doch da war?
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon athanasius am Fr 7. Jan 2011, 18:08

Meines Erachtens gibt es eine undifferenzierte Definitions- und Betrachtungsweise des Begriffs Verbalinspiration: Wer nicht an Verbalinspiration glaubt, glaubt auch nicht an die Inspiration der Schrift. So hört man heute oft. Das ist aber m.E. zu einfach. Verbalinspiration im Hinblick auf unsere heutigen Bibelübersetzungen ist zu kurz gedacht. Jede Übersetzung ist vom Übersetzer "gefärbt", teilweise sogar massiv interpretiert, und zwar in dem Maße, wie seine eigene Glaubensüberzeugung ist (ev. kath. freikirchl.). Wenn es eine wirklich wörtliche Verbalinspiration des Urtextes gegeben hätte (ich lasse die Antwort bewusst offen), wäre sie durch die unterschiedlichsten Übersetzungen, allen voran die Kommunikativen, längst entstellt.

Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; (2Tim3,16)

kann nicht für eine wörtliche "Eingebung" des Bibeltextes herangezogen werden. Dass die Heilige Schrift von Gott inspiriert ist, wird niemand bezweifeln. Jedoch wird von vielen einfach daraus eine Verbalinspiration gemacht (was reine Hypothese ist), ohne zu wissen, was der Begriff im letzten Sinne bedeutet.

Grüße
athanasius
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon toffil am Sa 8. Jan 2011, 11:44

athanasius hat geschrieben:Meines Erachtens gibt es eine undifferenzierte Definitions- und Betrachtungsweise des Begriffs Verbalinspiration: Wer nicht an Verbalinspiration glaubt, glaubt auch nicht an die Inspiration der Schrift. So hört man heute oft. Das ist aber m.E. zu einfach. Verbalinspiration im Hinblick auf unsere heutigen Bibelübersetzungen ist zu kurz gedacht. Jede Übersetzung ist vom Übersetzer "gefärbt", teilweise sogar massiv interpretiert, und zwar in dem Maße, wie seine eigene Glaubensüberzeugung ist (ev. kath. freikirchl.). Wenn es eine wirklich wörtliche Verbalinspiration des Urtextes gegeben hätte (ich lasse die Antwort bewusst offen), wäre sie durch die unterschiedlichsten Übersetzungen, allen voran die Kommunikativen, längst entstellt.

Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; (2Tim3,16)

kann nicht für eine wörtliche "Eingebung" des Bibeltextes herangezogen werden. Dass die Heilige Schrift von Gott inspiriert ist, wird niemand bezweifeln. Jedoch wird von vielen einfach daraus eine Verbalinspiration gemacht (was reine Hypothese ist), ohne zu wissen, was der Begriff im letzten Sinne bedeutet.

Grüße
athanasius

So ist es. Und dabei kommt dann beispielsweise etwas so Unsägliches heraus wie die Chicagoer Erklärung.
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon Robert am Sa 8. Jan 2011, 11:50

Kann ich nachvollziehen, aber eines gilt: Unter der Bibel steht die Unterschrift Gottes!
Ich vergleiche das mit Weisungen aus dem Vorstand einer Firma. Erstellt hat sie ein Direktionsassistent ( oder jemand Anderes), eine Schreibkraft hat das getippt, ABER entscheident ist die Unterschrift.
Das Problem der Übersetzungen ist bekannt, auch die Tatsache, daß bestimmte Bibelübertragungen bewußt den Text als Interpretation wiedergeben.(Feministenbibel in angeblich gerechter Sprache, Volx ... dreckbibel)
Aber in ernsthaften Übersetzungen gibt es keine gravierenden Unterschiede, auch da glaube ich, daß GOTT darüber gewacht hat.
Liebe Grüße Robert
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Re: Unfehlbarkeit der Bibel

Beitragvon toffil am Sa 8. Jan 2011, 12:02

Robert hat geschrieben:Kann ich nachvollziehen, aber eines gilt: Unter der Bibel steht die Unterschrift Gottes!
Ich vergleiche das mit Weisungen aus dem Vorstand einer Firma. Erstellt hat sie ein Direktionsassistent ( oder jemand Anderes), eine Schreibkraft hat das getippt, ABER entscheident ist die Unterschrift.
Das Problem der Übersetzungen ist bekannt, auch die Tatsache, daß bestimmte Bibelübertragungen bewußt den Text als Interpretation wiedergeben.(Feministenbibel in angeblich gerechter Sprache, Volx ... dreckbibel)
Aber in ernsthaften Übersetzungen gibt es keine gravierenden Unterschiede, auch da glaube ich, daß GOTT darüber gewacht hat.

Interpretiert hat allerdings jeder Übersetzer. Die Lutherbibel unterscheidet sich beispielsweise von der Elberfelder unter anderem dadurch, dass Luther mehr Wert auf den Sinn einer Aussage gelegt hat, während in der Elberfelder eine größere Wortgenauigkeit angestrebt wurde.

Darüber hinaus findet man z. B. auf der Homepage der Wycliffs interessante Informationen hinsichtlich der Schwierigkeiten beim Übersetzen. Köstlich fand ich die Anekdote mit dem Gleichnis vom Fisch und der Schlange, welche man für ein kolumbianisches Indianervolk übersetzen mußte.

Entscheidend ist offensichtlich die Herzenshaltung desjenigen, welcher übersetzt.
toffil
 

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