Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon Magda am Do 7. Jan 2010, 22:21

Hallo zusammen,

wir hatten vieles über Auserwählung und Vorherbestimmung besprochen, was aber noch viel interessanter ist, dass bei den Diskussionen sehr oft gegen den freien Willen und gegen die Werkgerechtigkeit argumentiert wurde. Wenn es wirklich keinen freien Willen gibt, wieso gibt es aber so viele Bibelstellen die dafür sprechen?

Fundstellen für "wollen" im NT:
Matt. 1:19; 2:18; 5:40, 42; 7:12; 8:2f; 9:13; 11:14; 12:7, 38; 13:28; 14:5; 15:28, 32; 16:24f; 17:4, 12; 18:23, 30; 19:17, 21; 20:14f, 21, 26f, 32; 21:29; 22:3; 23:4, 37; 26:15, 17, 39; 27:15, 17, 21, 34, 43; Mk. 1:40f; 3:13; 6:19, 22, 25f, 48; 7:24; 8:34f; 9:13, 30, 35; 10:35f, 43f, 51; 12:38; 14:7, 12, 36; 15:9, 12; Lk. 1:62; 4:6; 5:12f, 39; 6:31; 8:20; 9:23f, 54; 10:24, 29; 12:49; 13:31, 34; 14:28; 15:28; 16:26; 18:4, 13, 41; 19:14, 27; 20:46; 22:9; 23:8, 20; Jn. 1:43; 3:8; 5:6, 21, 35, 40; 6:11, 21, 67; 7:1, 17, 44; 8:44; 9:27; 12:21; 15:7; 16:19; 17:24; 21:18, 22f; Acts 2:12; 7:28, 39; 10:10; 14:13; 16:3; 17:18, 20; 18:21; 19:33; 24:27; 25:9; 26:5; Rom. 1:13; 7:15f, 18ff; 9:16, 18, 22; 11:25; 13:3; 16:19; 1 Co. 4:19, 21; 7:7, 32, 36, 39; 10:1, 20, 27; 11:3; 12:1, 18; 14:5, 19, 35; 15:38; 16:7; 2 Co. 1:8; 5:4; 8:10f; 11:12, 32; 12:6, 20; Gal. 1:7; 3:2; 4:9, 17, 20f; 5:17; 6:12f; Phil. 2:13; Col. 1:27; 2:1, 18; 1 Thess. 2:18; 4:13; 2 Thess. 3:10; 1 Tim. 1:7; 2:4; 5:11; 2 Tim. 3:12; Phlm. 1:14; Heb. 10:5, 8; 12:17; 13:18; Jas. 2:20; 4:15; 1 Pet. 3:10, 17; 2 Pet. 3:5; 3 Jn. 1:13; Rev. 2:21; 11:5f; 22:17
B) Fundstellen für "Wille" im NT:
Matt. 6:10; 7:21; 12:50; 18:14; 21:31; 26:42; Mk. 3:35; Lk. 11:2; 12:47; 22:42; 23:25; Jn. 1:13; 4:34; 5:30; 6:38ff; 7:17; 9:31; Acts 13:22; 21:14; 22:14; Rom. 1:10; 2:18; 12:2; 15:32; 1 Co. 1:1; 7:37; 16:12; 2 Co. 1:1; 8:5; Gal. 1:4; Eph. 1:1, 5, 9, 11; 2:3; 5:17; 6:6; Col. 1:1, 9; 4:12; 1 Thess. 4:3; 5:18; 2 Tim. 1:1; 2:26; Heb. 10:7, 9f, 36; 13:21; 1 Pet. 2:15; 3:17; 4:2f, 19; 2 Pet. 1:21; 1 Jn. 2:17; 5:14; Rev. 4:11

Zudem fängt die Bibel schon am Anfang mit Werkgerechtigkeit an.

Gott bestraft, Adam und Eva, weil sie Ungehorsam waren.

Weiter schickt Gott die Sintflut, weil die Menschen auf eine unerträgliche Art gesündigt haben.

Dann bestraft Gott diejenigen, die sich nicht an die 10 Gebote bei Moses halten. Ein Mann, der am Sonntag Feuerholz sammelte, wurde wegen dieser Arbeit hingerichtet.

Im NT steht sogar, ein jeder wird Gerichtet, je nach seinen Werken.

Was du gesäht hast, das wirst du auch ernten. usw.

Es gibt viele Bibelstellen. Ich verstehe nicht wie es keinen freien Willen geben kann und auch keine Werkgerechtigkeit, wenn die Bibel geprägt ist davon. Es heißt doch, man wird aus Gnade und nicht aus Werken gerettet. Und ein Kapitel weiter wird wieder was anderes gesagt "IRRET euch nicht, den es wird kein Hurrer und kein Gottloser oder der Zauberei betreibt das Reich Gottes seh auch nicht die welche mit ihnen zutun haben!"

Ich kann diese Wiedersprüche nicht verstehen. Ich wäre froh, wenn das jemand erklären könnte, der auch nicht so recht an die Werkgerechtigkeit und freien Willen glaubt.

MfG
Maria
Magda
 
Beiträge: 30
Registriert: Mi 23. Dez 2009, 20:41

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon Samuel A. am Sa 9. Jan 2010, 19:55

Für Gott angenehme Werke entstehen das Gott einen Sünder begnadigt hat. Diese Werke führen nicht zu seiner Errettung, sind aber ein guter Beweis, dass dieser Mensch gerettet ist. Begnadigte Sünder werden Frucht bringen.
Samuel A.
 

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon teddy am Mi 27. Jan 2010, 19:48

Magda hat geschrieben:Und ein Kapitel weiter wird wieder was anderes gesagt "IRRET euch nicht, den es wird kein Hurrer und kein Gottloser oder der Zauberei betreibt das Reich Gottes seh auch nicht die welche mit ihnen zutun haben!"


Entschuldigung, wo soll dieser Vers stehen? Habe ihn in dieser Form nicht gefunden.

MfG
teddy
teddy
 
Beiträge: 137
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 19:51

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon teddy am Fr 12. Feb 2010, 12:04

Hat hier keiner eine Ahnung, ob der Vers so in der Bibel steht oder nicht? Oder ist das Forum tot?
teddy
 
Beiträge: 137
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 19:51

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon toffil am Fr 12. Feb 2010, 12:28

teddy hat geschrieben:Hat hier keiner eine Ahnung, ob der Vers so in der Bibel steht oder nicht? Oder ist das Forum tot?

Noch nicht ganz! :)

Ich könnte mir vorstellen, sie meint Epheser 5,5. Denn die Aussage, wonach wir aus Gnade gerettet sind, steht in Epheser 2, und dieses ist halt, wenngleich nicht "ein Kapitel weiter", so doch relativ nah dran ...
toffil
 

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon Robert am Sa 18. Dez 2010, 20:52

GOTT fragt jeden Menschen , ob er/sie erlöst werden will.
Darin hat jeder Mensch den freien Willen zum JA oder NEIN.
Alles Andere ist tote Theologie!
Liebe Grüße Robert
Robert
 
Beiträge: 226
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 12:40

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon schween am So 19. Dez 2010, 21:00

So ist es! Und nach der Bekehrung soll der Glaube auch praktisch realisiert werden, denn das ist unsere Zweckbestimmung:

"damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen" (Römer 7,4b)
"Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot." (Jakobus 2,26)

Gerade der Gläubige hat eine ungeheure Verantwortung durch seinen Glaubenskampf: Geht er den Weg des Fleisches oder des Geistes??
"Denn wer in sein Fleisch hinein sät, der wird aus dem Fleisch heraus Verderben ernten; wer aber in den Geist hinein sät, der wird aus dem Geist heraus ewiges Leben ernten." (Galater 6,8; wörtlicher übersetzt)

Schon im 1.Mose 2,7 steht: "Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele."
=> hebr. nephesh = Seele, Leben, Wille, ...
Ein willenloser Mensch wären nicht verantwortungsfähig und damit nicht verurteilungsfähig. Das sagt jedoch nichts über seine Beeinflussbarkeit aus.

Der unbekehrte Mensch wird in seinem Leben mindestens zwei oder dreimal vor diese Entscheidung gestellt (Hi 33,29). Wohl dem, der sich dann richtig zu entscheiden weiß!
Wenn es nach Gottes Wille gehen würde, würden nämlich alle Menschen gerettet werden (Hes 18,23; 1Tim 2,4; 2Petr 3,9). Einen calvinistischen "Marionettenspieler"-Gott bezeugt die Bibel jedenfalls nicht (Bei allem Segen der durch den Calvinismus über die Menschheit kam).
schween
 
Beiträge: 194
Registriert: Fr 2. Jul 2010, 22:13
Wohnort: Gotha

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon Robert am Mo 20. Dez 2010, 12:52

Danke, das hätte von mir stammen können!
Liebe Grüße Robert
Robert
 
Beiträge: 226
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 12:40

Re: Freier Wille und Werkgerechtigkeit

Beitragvon wpev am So 10. Jul 2011, 19:44

Wo mag Gottes Wort sich auf Werkgerechtigkeit berufen? Und das zu Beginn? Dort erkenne ich Ungehorsam... als bedauerliches Tun von Menschen. Das Geschöpf entschied sich gegen Gottes Weisung und Gebot.

Kein Mensch kann durch eigene Werke vor Gott bestehen. Der Sünder scheut das Bekenntnis der Schuldigkeit vor Gott, den Offenbarungseid des Lebens ohne Gott. Doch entscheidet er sich für den Gehorsam gegen Gott... dann wird er aus Liebe und Dankbarkeit Früchte erbringen, gute Werke werden von ihm ausgehen:

Galater 6 V 10 Also nun, wie wir Gelegenheit haben, laßt uns das Gute wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausgenossen des Glaubens.

Sünde trennt von Gott... sie mag dem Menschen im Einzelfall unbedeutend vorkommen... doch trennt sie von Gott. Besonders arg für Gott ist die Sünde der Treulosigkeit. Sie findet sich bereits bei den Israeliten... und ist in Verbindung mit sexueller Haltlosigkeit zu sehen. Wird in Gottes Wort nicht davor gewarnt. Hurer und Ehebrecher wird Gott selber richten.
„Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinigkeit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, welche Götzendienst ist, um welcher Dinge willen der Zorn Gottes kommt über die Söhne des Ungehorsams“ (Kol 3,5.6).
Maleachi 3 V 5 Und ich will zu euch kommen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, Ehebrecher, Meineidigen und gegen die, die Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und die den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.
Maleachi 3 V 18: Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Wenn da nicht Gnade über Unrecht triumphieren würde... Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht. Jakobus 2,13

Wer bereut und um Vergebung bittet... dem wird Gottes Liebe und Vergebung zuteil.Der Sohn Gottes hat alles vollbracht... hat Sünde und Tod überwunden. Wer IHM nachfolgt gewinnt Gerechtigkeit vor Gott.

1. Joh. 1 V 8. Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9. Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller (jeder) Ungerechtigkeit. 10. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

Das einzig vollgültige Werk zu Rechtfertigung der Sünder hat ER auf Golgatha vollbracht.

Gelobt sei der Name des Herrn.
wpev
 
Beiträge: 18
Registriert: Do 7. Aug 2008, 23:34


Zurück zu Theologie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste