breest hat geschrieben:Das Gleichnis vom Sämann in Matth 13, 18-23 gibt ein genaues Bild wer wiedergeboren ist, nämlich bei dem der Same auf den „guten Boden“ gefallen ist und der dem entsprechende Frucht bringt, alles andere ist temporäres „Scheinchristentum“.
Ich denke nicht, dass es in Mt 13 um das Heil bzw. die Wiedergeburt geht. Nach V. 19 geht es um das "Wort vom Reich", was bekanntlich nicht dasselbe ist wie das Evangelium der Gnade. Aber selbst wenn es um das Heil ginge (wie es in der Parallelstelle Lk 8 zu sein scheint; siehe V. 12): Der einzige Boden, der eindeutig für Ungläubige steht, ist der "Weg". Beim "Steinigen" und bei den "Dornen" ist das durchaus nicht so selbstverständlich - immerhin geht der Same dort auf! Kann das wirklich von Ungläubigen gesagt werden? Wenn wir solchen, deren Glaube durch Verfolgung (Mt 13,21) oder Sorge um irdische Dinge (Mt 13,22) in Krisen gerät, den Glauben ganz absprechen, machen wir das Heil letztlich von ihrer Treue und damit von Werken abhängig.
breest hat geschrieben:Die Behauptung, dass wenn ein Christ aufhört, sich auf Jesus zu verlassen, hört er auf, Christ zu sein, ist eine alte (Irr)lehre-nur neu aufbereitet-dass mein ewiges Heil auch nur im Geringsten etwas mit meiner Treue, meinen Werken oder sonstirgendwie von mir abhängt.
Eben. Genau diese "(Irr)lehre" hast du aber oben selbst vertreten.
breest hat geschrieben:In der gegenwärtigen Christenheit besteht eins der allergrößten Probleme darin, dass man viel zu viele Scheinbekehrte als Christen deklariert, was widerum auf einem falschen Evangelium beruht (siehe A.W. Pink-Was ist rettender Glaube oder John MacArthur-Lampen ohne Öl).
Wenn das von Pink und MacArthur kritisierte Evangelium ein "falsches Evangelium" ist, dann haben die "Brüder" immer ein falsches Evangelium verkündigt! Genau die gleichen Vorwürfe, die Pink und MacArthur erheben, wurden nämlich von den Calvinisten des 19. Jahrhunderts gegen die "Brüder" vorgebracht (z.B.: Die "Brüder" würden Glaube als bloße "mentale Zustimmung" betrachten und der Buße zu wenig Bedeutung beimessen; sie würden fälschlicherweise zwischen Rechtfertigung und Heiligung, Bekehrung und Jüngerschaft unterscheiden usw.). Die unkritische Verehrung, die Leute wie Pink und MacArthur heute auch in "Brüder"-Kreisen genießen, ist ein Verrat am theologischen Erbe der Brüderbewegung! Und gerade die beiden von dir genannten Bücher gehören zum Schädlichsten, was in den letzten 15 Jahren in "Brüder"-Kreisen veröffentlicht worden ist. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung - das muss man einmal so deutlich sagen - sind Wolfgang Bühne und Hans-Werner Deppe.
breest hat geschrieben:Natürlich übersteigt es auch unser Verstand, dass Lot mit seinem Onkel Abraham ewig gerettet sein wird, obwohl Israel nichts ausgelassen hat um ihren Gott zu kränken und zu verletzen. Tatsächlich werden viele Erste Letzte und viele Letzte Erste sein, in dieses Wunder begehren die sündlosen Engel/Diener Gottes hineinzuschauen. Die weitverbreitete Sorge, dass die ewige Errettung zur sorglosen Sünde mißbraucht werden kann, ist dagegen sehr berechtigt, deshalb haben die Worte des Entsetzens von Paulus in Römer 6, 1: sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade zunehme? Auf keinen Fall, das sei ferne größtes Gewicht!!!!! Das rechtfertigt aber niemals eine Lehre, die mit den ewigen Heilsratschlüssen unvereinbar ist.
Dem kann ich nun wieder uneingeschränkt zustimmen - weil du dir hier wieder selbst widersprichst ...
Tobias