Was ist das Evangelium?

Bibelverständnis der Brüderbewegung in Theorie und Praxis

Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon toffil am Mo 13. Jul 2009, 09:05

Hallo Manuel,

lange nichts von Dir gelesen! Hatte allerdings gehofft, beim nächsten Aufeinandertreffen hättest Du auch die nächste, von mir prophezeite Kehrtwendung vollzogen; dem ist leider offensichtlich nicht so. Schade!

Zu Deinem an Ebo gerichteten Beitrag nur ein paar Anmerkungen:

1. Mir erschließt sich nicht, warum Du mit vielen Worten dem kurzen und völlig richtigen Satz Ebos zum Schächer am Kreuz zu widersprechen scheinst. Keins Deiner Worte belegt einen Irrtum Ebos.

2. In Lukas 15 geht es definitiv sowohl um das Handeln Gottes gegenüber Verlorenen als auch um die Einfachheit der Annahme der Gnade Gottes. Nämlich Sündenbekenntnis nach Sündenerkenntnis.

3. Dein letzter Absatz zeigt, welcher Geist in der von Dir erwähnten Gemeinde weht: "Verurteilen" sollte nicht zum Sprachschatz eines Christen gehören, zumindest nicht in diesem Zusammenhang. Darüber hinaus wird sicher von niemandem hier bestritten, dass diejenigen, welche tatsächlich Gottes Herrlichkeit schauen werden, der bekannte gläubige Überrest sind. Aber ich persönlich bin beruhigt, dass die Beurteilung, wer dazugehört, nicht von Deinem persönlichen Überschauen abhängt.
toffil
 

Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon RChap am Mo 13. Jul 2009, 12:25

Hallo Manuel,


Wenn ich Dir nachweisen kann, daß die von Dir vertretene Lehre 1) falsch und 2) so fundamental falsch ist, daß es Unbekehrtsein beweist, sie zu vertreten, dann müßtest Du zu dem Schluß kommen, getäuscht worden und noch gar nicht bekehrt zu sein.


... sagst du, darauf möchte ich kurz eingehen.

Ich glaube, du verstehst die Stoßrichtung meiner Argumentation nicht ganz: Ich bemerke Gottes verändernde Kraft in mir, Sein durch Jesus Christus geschenktes neues Leben in mir -seit jahren. Wie kann das sein, ohne dass Sein Geist in mir lebt. - Eine an sich primitive, zu Recht naive Frage ;) , du mußt mir natürlich auch nicht glauben, dass ich als hoffentlich denkender, selbstkritischer Mensch mich selbst da durchaus einschätzen kann, ob etwas in meinen Taten und Gedanken meiner alten Natur an sich total widerspricht und nicht von mir selbst kommen kann, aber ich bitte dich da einfach um etwas Vertrauen, dass ich dich da nicht anlüge, womit dir letztendlich nur die Alternative bleibt, mich als geistig unmündig oder nicht fähig zur Beurteilung meiner Selbst zu beurteilen. Das wäre der logische Schluss. Das würde mich nicht verletzen, nur sollte man überlegen, ob die eigene Anschauung - gemessen an der empirischen Wirklichkeit - eine gute Grundlage hat, wenn man Erfahrungsberichte zigtausend anderer, nach dir "Nicht-Erretteter" - nur so erklären kann.

- aber Ich habe meine Errettung durch das Studium der Evangelien und Johannesbriefe und des Römerbriefes erst ergriffen, weiß du? Erst durch das Lesen unter Gebet dieser Bibelbücher und das Ergreifen im Glauben ist in mir das Bewusstsein förmlich "explodiert" - : ich bin errettet durch Jesus Christus, Gottes Sohn, der stellvertretend für mich Sünder starb! Rm3, 24

Ich war ein Teenie, als ich das begriff, "ergriff", was verstand ich damals schon davon? War ich deshalb nicht errettet? Ich begriff, mein Gott starb für mich. Ich hatte viele falsche Überzeugungen damals; aber darauf gründet sich mein Glaube nicht. Ich hatte begriffen, dass mein Heil nur in Jesus Christus ist.
Erlaube mir, dich zu fragen, ob du deine Heilsgewissheit vielleicht eher darauf stützt, die abslout richtigen Überzeugungen zu haben, - oder ob du - wie wohl fast alle in diesem Forum - sagen könntest: " Ich habe vielleicht viele falsche Überzeugungen bezüglich der Bibel, des Evangeliums, aber ich weiß, dass du, Herr Jesus Christus, für mich gestorben bist. Ich setze mein Vertrauen ganz allein auf Dich, allein auf Dich, nicht auf mich und dass ich die absolut richtigen Überzeugungen habe - ich verlasse mich auf Dich, Herr, auf Deine Person, auf Deinen Namen! - du sorgst für meine Gerechtigkeit vor Gott, du hast es bereits getan auf Golgatha. Auch wenn ich in vielen Dingen nicht richtig liegen mag -

Heute verstehe ich vielleicht mehr als damals, aber zu sagen, ich wurde getäuscht, ist für mich eine Beleidigung der Bibel selber, denn aus ihr habe ich damals direkt das Evangelium erkannt. Und ich vertraue meinem Gott und Herrn, den ich damals so intensiv gesucht habe und um Weisheit bat, dass er mich richtig geführt hat.

Gerne lass ich mich auf Irrlehren meinerseits hinweisen, aber auch ich lese die Schrift, habe meine Glaubensgewissheit daraus gewonnen (Rm 10,17) - das Wort Christi ist meine Basis, und gerade das rettende Evangelium ist so etwas klares, einfaches, großes - wie fast alle großen wichtigen göttlichen Wahrheiten - ein Kind kann sie verstehen! - dass ich dir für deinen Gedankenanstoß
Ich bitte Dich, die Möglichkeit, daß Du getäuscht wurdest und Dich im Irrtum befindest, zumindest in Betracht zu ziehen.
- danke, auch für die Links, auch für deinen sachlichen Ton - aber ich darf dich fragen: Wenn du einem Freund vertraust, der dir sagt, dass er für dich eine Rechnung bezahlt hat - ist es dann wichtig, dass du IHM glaubst - oder ist es wichtig, dass du die richtigen - lass es mich so sagen - Vorstellungen von ihm hast? Natürlich nicht. Du verlässt dich auf ihn als Person. Mir scheint, dein Glaube gründet sich auf Artikel, und nicht auf eine Person - die Artikel mögen eine Person richtig beschreiben, aber an diese Person glaube ich auch, auch wenn ich denke, dass meine Auslegung der genannten Bibelstellen die Person des Herrn nicht angreift und über die Grundwahrheiten, die die Person des Herrn betreffen, denken wir sicher gleich.

Die Frage beschränkt sich ja im Prinzip darauf, ob du oder ich jetzt noch intellektuelle Schwierigkeiten mit anderen Bibelstellen haben... Seligmachend ist der Glaube an eine Person, nicht ÜBER EINE PERSON!! - damit will ich es hier bewenden lassen. Die Idee eines anderen Threads ist sicher praktischer.

Samuel, ich bewundere dich für dein intensives Bibelstudium, Hut ab, das müsste ich auch mal wieder tun. Bin ja froh, wenn ichs nach Feierabend mal eine dreiviertel Stunde schaffe. -
Ich will dir nur sagen, Gott wird das belohnen und dich reich dadurch segnen. Was Toffil dir sagt, kann ich restlos unterschreiben -
wenn der Herr mich liebt und wenn ich sein Schaf bin, dann wird er mich heiligen und mich bewahren. Ich werde mir mehr Freizeit gönnen und mehr Zeit fürs Beten.


Das tut ER, und du bist es!! Und Er wird genau das tun. Und das mit dem Beten ist eine sehr gute Idee - eine Beziehung wächst dadurch, dass man miteinander redet. Durch sein Wort redet Er zu dir (unter anderem), aber rede du auch mit IHM! Und wenns noch so banal ist. Das der Herr sogar die Haare unsres Hauptes zählt, zeigt, welches Interesse er an den Details unsres Lebens hat. Nimm Ihn da mit rein, erzähl Ihm davon! - und du wirst herrliche Dinge erleben.

Wünsche dir weiterhin Gottes reichen Segen,

dein Bruder RChap
One Way. One Truth. One Life.
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Manuel am Mo 13. Jul 2009, 22:08

Toffil,

--- Keins Deiner Worte belegt einen Irrtum Ebos.

Das ist nur eine Behauptung ohne Beleg. Es steht dir frei, zu versuchen, meine Ausführungen zu widerlegen.

--- In Lukas 15 geht es definitiv sowohl um das Handeln Gottes gegenüber Verlorenen als auch um die Einfachheit der Annahme der Gnade Gottes. Nämlich Sündenbekenntnis nach Sündenerkenntnis.

Das ist ebenfalls nur eine Behauptung ohne Beleg. Natürlich ist es sehr einfach, zu glauben, wenn Gott einem diesen Glauben schenkt. Den Heuchlern und Ungläubigen aber ist es unmöglich, zu glauben, denn sie vernehmen nichts vom Geist Gottes. Glaube ist eben eine Gabe Gottes, wenn auch viele das leugnen. Es ist ja auch für einen Sehenden sehr leicht, ja selbstverständlich zu sehen. Für einen Blinden ist es aber sehr schwer, ja unmöglich. Auch sagt die Bibel nirgendwo, daß man durch „Sündenbekenntnis nach Sündenerkenntnis“ errettet würde. Errettet wird man durch Glauben. Der rettende Glaube ist untrennbar mit der Buße verbunden, aber Buße ist eben schlichtes Umdenken und nicht mit der Formel „Sündenbekenntnis nach Sündenerkenntnis“ gleichzusetzen.

--- Dein letzter Absatz zeigt, welcher Geist in der von Dir erwähnten Gemeinde weht: "Verurteilen" sollte nicht zum Sprachschatz eines Christen gehören, zumindest nicht in diesem Zusammenhang.

Das ist wieder eine Behauptung ohne Beleg. Warum sollte ein Christ seelenzerstörenden Irrtum denn nicht verurteilen? Warum sollten wir die Synagogen des Satans nicht als das bezeichnen, was sie sind (vgl. Offenbarung 2, 9; 3, 9)?

Wir folgen dem Beispiel Christi und Seiner Apostel, die für die Irrlehrer sehr deutliche Worte übrig hatten, siehe Matthäus 23; Galater 1, 8-9; 2. Johannes 7-11; Judas 10-19 etc. Du hast aber recht, daß unser deutliches Urteil über Gottes Feinde deutlich zeigt, welcher Geist bei uns weht: Der Geist Gottes, von dem du nichts annimmst, weil du es nicht erkennen kannst (1. Korinther 2, 14).

--- Darüber hinaus wird sicher von niemandem hier bestritten, dass diejenigen, welche tatsächlich Gottes Herrlichkeit schauen werden, der bekannte gläubige Überrest sind. Aber ich persönlich bin beruhigt, dass die Beurteilung, wer dazugehört, nicht von Deinem persönlichen Überschauen abhängt.

„Der geistliche [Mensch] dagegen beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt“ (1. Korinther 2, 15).

Für jeden, den die Frage des Urteilens interessiert, hier noch ein Link: http://www.ausserhalbdeslagers.de/pages ... lehrer.php
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Manuel am Mo 13. Jul 2009, 22:10

@ RChap

--- Ich bemerke Gottes verändernde Kraft in mir, Sein durch Jesus Christus geschenktes neues Leben in mir -seit jahren. Wie kann das sein, ohne dass Sein Geist in mir lebt. - Eine an sich primitive, zu Recht naive Frage

Ebenso einfach ist auch die Antwort: Es kann auch darauf zurückzuführen sein, daß man sich irrt. Ich bin das beste Beispiel dafür: Sechs Jahre lang war ich überzeugt, Gottes verändernde Kraft erlebt zu haben und war die ganze Zeit in Sünde tot. Seit ich wahrer Christ bin, weiß ich, daß man auf menschliche Gefühle nichts geben kann. Jeremia 17, 9 sagt: „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ Sprüche 28, 26 ist noch direkter: „Wer sich auf sein eigenes Herz verläßt, ist ein Narr; wer aber in der Weisheit wandelt, der wird entkommen.“ Wenn man bedenkt, daß Narren in der Schrift nicht einfach Dummköpfe, sondern ein Synonym für Gottlose sind, dann wird doch klar, daß die auch im religiösen Bereich bekannte Phrase, man solle auf sein Herz hören, viel über den Zustand derer aussagt, die sie aussprechen.

Einem anderen Gesprächspartner schrieb ich einmal:

„Ich habe bereits mit Moslems gesprochen, die mir begeistert erzählten, wie nahe sie sich Allah fühlten, seit sie fünfmal am Tag beten. Ich sprach mit Zeugen Jehovas, die die Nähe Jehovas zu erleben meinten. Römische Katholiken bezeugten mir die Liebe Marias, die täglich zu ihnen spräche. Ich weiß sogar von Satanisten, die eine persönliche Beziehung zu Satan zu haben meinen.“

(http://www.ausserhalbdeslagers.de/pages ... glaube.php)

Was ich in diesem Zusammenhang damit sagen will, ist Dir sicher klar. Man darf nicht auf sein Herz, auf seine eigenen Gefühle und Eindrücke bauen.

2. Korinther 13, 5 sagt: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr unecht wärt!“ Ich lade Dich ein, Dich dieser Aufforderung zu stellen.

--- Erlaube mir, dich zu fragen, ob du deine Heilsgewissheit vielleicht eher darauf stützt, die abslout richtigen Überzeugungen zu haben

Das darfst Du mich gerne fragen. Ich komme durch folgenden einfachen Gedankengang zur Heilsgewißheit:

a. Die Schrift sagt, daß jeder errettet wird, der an das Evangelium glaubt.
b. Ich glaube an das Evangelium.
c. Daher bin ich errettet.

Ferner darf ich auch wissen, daß dieser Glaube in keinem Sinne von mir kommt, sondern ein freies und souverän zugeteiltes Geschenk Gottes darstellt. Wie lästerlich und absurd ist doch die Irrlehre, daß der Glaube keine Gabe Gottes sei! (Du hast nicht gesagt, so etwas zu vertreten, doch in dem Artikel, auf den Christian verweist, wird diese schlimme Lehre verbreitet.)

--- aber ich darf dich fragen: Wenn du einem Freund vertraust, der dir sagt, dass er für dich eine Rechnung bezahlt hat - ist es dann wichtig, dass du IHM glaubst - oder ist es wichtig, dass du die richtigen - lass es mich so sagen - Vorstellungen von ihm hast? Natürlich nicht. Du verlässt dich auf ihn als Person.

Wie kann man denn auf Jesus Christus vertrauen, ohne zu wissen, wer Er ist? Wenn man aber wissen muß, wer Er ist, wie kann man das, ohne die rechte Lehre über Sein Werk und Seine Person zu kennen? Wenn man aber diese rechte Lehre kennen muß, so kannst Du nicht mehr bestreiten, daß diese heilsrelevant ist!

Vor allem ist das ja auch die ausdrückliche Lehre von Römer 1, 16; Römer 10, 1-3; Markus 16, 16; Galater 1, 8-9 und 2. Johannes 7-11. Wie kann man im Licht dieser Stellen bestreiten, daß die Frage nach der rechten Lehre heilsentscheidend ist?

Zum Zusammenhang zwischen Glauben und Erkenntnis findest Du auch einige Denkanstöße in dem im obenstehenden Beitrag an Toffil verlinkten Artikel.

--- Samuel, ich bewundere dich für dein intensives Bibelstudium, Hut ab, das müsste ich auch mal wieder tun. Bin ja froh, wenn ichs nach Feierabend mal eine dreiviertel Stunde schaffe. -
Ich will dir nur sagen, Gott wird das belohnen und dich reich dadurch segnen.

Es sind solche Aussagen, die mich ernsthaft an Deinem Heil zweifeln lassen. Gott belohnt nicht unsere Werke, denn sogar unsere Gerechtigkeiten sind vor Ihm befleckt (siehe Jesaja 64, 5). Er belohnt allein das Werk Christi, das Er den Gläubigen zurechnet. Gott hat auch keinesfalls verheißen, Bibelstudium immer zu segnen. Im Gegenteil können Menschen dadurch auch geblendet und gebunden werden, weil sie die Bibel zu ihrem Verderben bedrohen. Der Herr Jesus Christus war weit davon entfernt, Bibelstudium an sich unabhängig von dem Geist, in dem es geschieht, zu loben, denn Er schalt die Pharisäer: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.“ (Johannes 5, 39-40)
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Tobias am Mo 13. Jul 2009, 23:23

Manuel,

du berufst dich zur Begründung deiner Position jetzt schon zum zweiten Mal auf 2Kor 13,5:

2. Korinther 13, 5 sagt: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr unecht wärt!“ Ich lade Dich ein, Dich dieser Aufforderung zu stellen.

Damit reißt du den Vers aber aus dem Zusammenhang. In den ersten Versen von 2Kor 13 geht es darum, dass die Korinther die Apostelschaft des Paulus anzweifelten (Vers 3: „Denn ihr fordert ja einen Beweis dafür, daß Christus in mir redet“). Als einen solchen Beweis führt Paulus nun die Tatsache an, dass die Korinther „im Glauben“ waren, weil sie eben durch ihn zum Glauben gekommen waren - womit bewiesen war, dass Gott durch ihn geredet hatte. Man könnte seine Aussage also wie folgt paraphrasieren:

„Wenn ihr einen Beweis sucht, dass Christus durch mich spricht, dann prüft euch doch einmal, ob Jesus Christus in euch ist. Wenn das der Fall ist, müsst ihr doch zugeben, dass ich es war, der euch zum Herrn geführt hat. Damit habt ihr den gesuchten Beweis für meine Apostelschaft. Wenn Jesus Christus allerdings nicht in euch ist, seid ihr gar nicht wirklich gläubig, und das wollt ihr ja wohl nicht von euch behaupten.“

Nur diesen konkreten und eingeschränkten Sinn hat die Bibelstelle. Wenn man sie so verallgemeinert, dass der Gläubige ständig seine eigene Heilsgewissheit hinterfragen soll, missbraucht man die Bibel für seine eigenen vorgefassten Meinungen und stürzt Menschen in Entmutigung und Zweifel. Bibelstellen aus dem Zusammenhang zu reißen war schon immer eine beliebte Methode von Irrlehrern und Sektierern.

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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Manuel am Di 14. Jul 2009, 00:18

Hallo Tobias,

--- Wenn man sie so verallgemeinert, dass der Gläubige ständig seine eigene Heilsgewissheit hinterfragen soll, missbraucht man die Bibel für seine eigenen vorgefassten Meinungen und stürzt Menschen in Entmutigung und Zweifel.

Da hast Du recht. So habe ich das auch nicht gemeint. Ein wahrer Gläubiger darf seines Heils gewiß sein. Allerdings schreibe ich in diesem Forum ja an Leute, die keine wahren Gläubigen sind und deren "Heilsgewißheit" daher fleischlich ist und auf bloßer Einbildung beruht. Solche Leute kann, ja muß man dazu auffordern, sich zu hinterfragen, auf daß Gott ihnen die Einsicht schenken möge, daß sie getäuscht worden sind und damit sie durch Seine Gnade zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen dürfen.
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon RChap am Di 14. Jul 2009, 10:04

Manuel,

mir scheint, du liest meine persönliche Erfahrungsschilderung mit aufgesetzter Vorurteils-Brille... Ich rede nicht von Gefühlen, nicht ein einziges Mal... Aber ich erkenne objektiv, dass der Herr in meinem Leben am Wirken ist - durch Veränderung. "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen."

Danke für den Hinweis auf 2. kor.13, - Ich erkenne, dass Christus in mir ist. Übrigens - dass Wort "unecht" trägt die eigentliche Bedeutung "unbewährt, d.h. durch Prüfung als unecht oder unbrauchbar erwiesen."... (Ich kann etwas Altgriechisch) - und genau das versuchte ich deutlich zu machen, dass ich Gottes verändernde Kraft in meinem Leben wahrnehme in Prüfungen. Wer redet von Gefühlen? Verstehst du mich absichtlich nicht?

Natürlich musst du sagen, dass ich mir das einbilde oder die Kraft dazu aus anderen Quellen kommt - eine andre Möglichkeit bleibt dir ja nicht, aber ich finde es doch etwas unpassend, mein persönliches Gebets- und Glaubensleben mit dämonischen Quellen und Konversationen (Maria, Allah usw... ) in eine Reihe zu stellen. Du traust mir nicht zu, mich selbst zu beurteilen, ob ich im "rechten" Glauben stehe, gut - aber spätestens an diesem Punkt will ich dich einfach warnen, so etwas nicht an noch nicht so lang Bekehrten zu versuchen - weil du durch deine Reden vielen Nöten machen würdest, die errettet sind und urch dich in unnötige Zweifel gestürzt werden.

Das Evangelium ist einfach und wörtlich zu verstehen! Lies die Predigten, die die Apostel hielten - klare, einfache, kraftvolle Worte von Schuld und Sünde, Vergebung und Gnade, Tod des Gottessohnes und neues Leben in uns. Sie kamen ohne deine langen Ausführungen aus, die sich in Details verlieren und das eigentliche, entscheidende, einfache - an das wir genau wie du auch glauben, das Evangelium in seiner einfachsten Form - Wir nichts, Gott alles; wir Sünder, der Herr Jesus sündlos; Er starb, damit wir freigesprochen werden, wenn wir uns drauf berufen - und du versuchst uns letztendlich zu überzeugen, dass "untergeordnete Lehren" dem widersprechen, was wir alle zuerst/zuoberst glauben. Aber deshalb unsre Errettung anzuzweifeln!

Weißt du, ich glaube, dass ein Kind, dass das Evangelium in seiner einfachsten Form glaubt, - egal, ob es jetzt denkt, der Herr hätte wäre später eines nätürlichen Todes gestorben als Mensch oder nicht - wie ich eben denke - trotzdem errrettet ist. Muss ich so etwas m. E. einleuchtendes überhaupt hinschreiben?

a. Die Schrift sagt, daß jeder errettet wird, der an das Evangelium glaubt.
b. Ich glaube an das Evangelium.
c. Daher bin ich errettet.


Sehr gut, dass kann ich genauso sagen. Und der Glaube ist einerseits eine Gabe Gottes, aber wir dürfen Gott darum bitten - und andererseits wird uns gesagt, dass wir glauben sollen - als Imperativ. Das ist eben das Paradoxon von Gnade und Verantwortung, und ich bin mir sicher, dass wir dass in diesem Forum hier jetzt auch nicht auflösen werden.

Wie kann man denn auf Jesus Christus vertrauen, ohne zu wissen, wer Er ist?


Mhm. Frag Levi, der am Zollhaus saß. Oder die ersten Jünger. Was wußten sie von ihm? Warum folgten sie ihm nach? Warum kehrte Saulus um? Weil sie alle einen Eindruck von Seiner Person hatten. Weil Sein Wort sie ansprach. Und so war es auch bei mir und vielen andren.

Manuel, wie willst du einen Menschen davon überzeugen, dass er nicht errettet ist, wenn er Jesus Christus "begegnet" ist,- bitte verstehe das nicht charismatisch -, ihn darauf als persönlichen Retter annahm und Jesus Christus in ihm lebt? Du wirst keine Erfolg haben, weil der Heilige Geist stärker ist als du und ich.

Wie kann man denn auf Jesus Christus vertrauen, ohne zu wissen, wer Er ist? Wenn man aber wissen muß, wer Er ist, wie kann man das, ohne die rechte Lehre über Sein Werk und Seine Person zu kennen?


Ich weiß, wer Jesus Christus ist: Gott und Mensch gleichzeitig, und derjenige, der für meine Schuld gestorben ist, weil ich nie von selbst mein Heil hätte erreichen können. Das nehme ich glaubend für mich in Anspruch auf Grundlage der Bibel, von der ich überzeugt bin, dass sie Gottes Wort ist. Diese tiefverwurzelten Überzeugungen genügen dir nicht, oder? - Dann predigst du ein anderes Evangelium, scheint mir.

"Ich will dir nur sagen, Gott wird das belohnen und dich reich dadurch segnen."
Es sind solche Aussagen, die mich ernsthaft an Deinem Heil zweifeln lassen. Gott belohnt nicht unsere Werke, denn sogar unsere Gerechtigkeiten sind vor Ihm befleckt (siehe Jesaja 64, 5). Er belohnt allein das Werk Christi, das Er den Gläubigen zurechnet. Gott hat auch keinesfalls verheißen, Bibelstudium immer zu segnen. Im Gegenteil können Menschen dadurch auch geblendet und gebunden werden, weil sie die Bibel zu ihrem Verderben bedrohen. Der Herr Jesus Christus war weit davon entfernt, Bibelstudium an sich unabhängig von dem Geist, in dem es geschieht, zu loben, denn Er schalt die Pharisäer: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; und sie sind es, die von mir Zeugnis geben. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu empfangen.“ (Johannes 5, 39-40)


Wer sagt, dass Gott es mechanisch immer gleichbleibend segnet? Aber wenn ich es ehrlich und vorurteilsfrei (wie schwer ist das) und mit dem Wunsch, mehr von Gott zu erfahren tue, wird Gott es immer segnen und "belohnen". - Manuel, es ist doch sinnlos, sich an einzelnen Worten wie "belohnen" aufzuhängen - du und ich wissen ganz genau, dass wir nichts verdient haben und nie werden können - aber du weißt genau wie die anderen, was ich meine und umgangssprachlich ausdrücke. Auf jeden Fall ist es für einen Christen immer zum Segen, wenn er das Wort liest, ehrlich und vorurteilsfrei - muss ich das noch erwähnen? Und du zweifelst an meinem Heil, wenn ich darauf aufmerksam mache, dass Bibellesen mit Segen verbunden ist? Muss ich denn bei dir immer genaustens differenzieren, wann diese Aussage nicht zutreffen könnte, damit du nicht an meinem Heil zweifelst?

Verzeih meinen etwas "deutlicheren" Ton, aber ich habe nicht den Eindruck, dass du das Evangelium wirklich seinem Wesen nach verstanden hast. - Ich will da nicht richten, nur die Aufforderung, die du mir zuerst gabst - "prüft euch selbst, ob ihr im Glauben/Vertrauen seid" - in dieser Formulierung zurückgeben.

M. E. sind sicher manche deiner auf deiner Seite erwähnten Punkte nicht heilsnötig und verfälschen den Charakter des Evangeliums. Aber das hatte ich ja schon angedeutet.

Zum Glück ist "Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden" unabhängig vom Grad unsrer Erkenntnis wirksam. -
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Tobias am Di 14. Jul 2009, 11:39

Manuel hat geschrieben:Da hast Du recht. So habe ich das auch nicht gemeint. Ein wahrer Gläubiger darf seines Heils gewiß sein. Allerdings schreibe ich in diesem Forum ja an Leute, die keine wahren Gläubigen sind und deren "Heilsgewißheit" daher fleischlich ist und auf bloßer Einbildung beruht. Solche Leute kann, ja muß man dazu auffordern, sich zu hinterfragen, auf daß Gott ihnen die Einsicht schenken möge, daß sie getäuscht worden sind und damit sie durch Seine Gnade zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen dürfen.

OK, aber auch dafür ist 2Kor 13,5 eine ungeeignete Belegstelle. Der Zusammenhang gibt das einfach nicht her.

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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon toffil am Di 14. Jul 2009, 16:04

Manuel hat geschrieben:Allerdings schreibe ich in diesem Forum ja an Leute, die keine wahren Gläubigen sind und deren "Heilsgewißheit" daher fleischlich ist und auf bloßer Einbildung beruht.

Ich schlage Dir ernsthaft vor, spätestens jetzt mal einen Gang runterzuschalten! Die Arroganz und Anmaßung, mit der Du glaubst, die Gläubigkeit anderer beurteilen zu können, hat in diesem Forum nichts zu suchen!

Du selbst solltest vielleicht nochmal kritisch hinterfragen, obeine sechs Jahre eingebildetes Christsein womöglich noch gar nicht vorbei sindd dass Deine Aussage, wonach Du heute angeblich weißt, jetzt wahrer Christ zu sein, eventuell erneut auf trügerischen Emotionen beruht. Mit diesen Prüfungen hast Du genug zu tun und mußt nicht anderen das Wort auf der Tastatur herumdrehen, um ihnen dann zu unterstellen, sie seien keine wahren Christen.

Und spar Dir bitte diese reißerischen Links!

Ich gehe jetzt ins Schwimmbad - im Fleisch!
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Re: Was ist das Evangelium?

Beitragvon Manuel am Di 14. Jul 2009, 21:28

toffil hat geschrieben: Du selbst solltest vielleicht nochmal kritisch hinterfragen, obeine sechs Jahre eingebildetes Christsein womöglich noch gar nicht vorbei sindd dass Deine Aussage, wonach Du heute angeblich weißt, jetzt wahrer Christ zu sein, eventuell erneut auf trügerischen Emotionen beruht.


Ich habe doch oben bereits beschrieben, wie ich zur Heilsgewißheit komme. Mein Christsein und meine Heilsgewißheit basieren in keiner Weise auf Emotionen, also auch nicht auf trügerischen Emotionen.
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