toffil hat geschrieben:Und was ich diesbezüglich überaus interessant finde, ist die Tatsache, dass ich Christen erlebt habe, welche die Allversöhnung deshalb ablehnten, weil sie es "unfair" fanden, dass jemand eben lebt, wie er will, und trotzdem in den Himmel kommt, während man selbst sich einschränkt ohne Ende.
Das kommt mir bekannt vor:
Matthäos hat geschrieben:20
10 Als aber die ersten kamen, meinten sie, daß sie mehr empfangen würden; und auch sie empfingen je einen Denar.
11 Als sie aber den empfingen, murrten sie wider den Hausherrn und sprachen:
12 Diese letzten haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben.
13 Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?
14 Nimm das Deine und gehe hin. Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir.
15 Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?
toffil hat geschrieben:… Denn sie berufen sich auf Bibelstellen, wonach der Herr will, dass niemand verloren gehe, und auf andere Bibelstellen, die aussagen, dass der Wille des Herrn am Ende geschieht.
Richtig. Umgekehrt müßte jeder, der an die augustinische Sonderlehre von der ewigen Hölle glaubt, aus der Schrift nachweisen, daß Gott entweder nicht wolle, daß alle gerettet würden, oder dies nicht vollbringen könne. Beide Aussagen sind aber nicht schriftkompatibel.
ich hat geschrieben:Allversöhnung macht Gott zum Lügner, und greift das Werk Christi an.
Das ist wieder so eine völlig unbewiesene Behauptung. Sollte ich mal daran zweifeln, daß Christus am Ende als vollständiger Sieger dasteht, brauche ich mir nur mal die Art der Argumentation der Augustinus-Anhänger zu vergegenwärtigen. Da findet man sehr wenig demütiges Abwägen von Schriftaussagen und recht viel Propaganda. Ehrlich gesagt: Mich hat nie jemand zielgerichtet für die sog. »Allversöhnung« missioniert. Aber gerade die Argumente der Gegner sind immer wieder extrem überzeugend pro Allversöhnung.
ich hat geschrieben:Nämlich desshalb, weil sie lehrt, dass unbekehrte Menschen zwar durch das Gericht gehen werden, danach aber von Gott dieses Werk seines Sohnes zugerechnet bekommen, ob sie das nun wollten oder nicht.
Wer sagt das denn? Keiner wird durch das Gericht gerechtfertigt. Es gibt sicher auch keinen Automatismus im Sinne einer Generalamnestie. Das wäre ja katholische Fegefeuerlehre, wo man selbst die eigenen Verfehlungen abbüßt. Es gibt keine Rechtfertigung außerhalb von Christus. Aber es sollte doch einleuchten, daß die Aufhebung der eingeschränkten Erkenntnismöglichkeiten des derzeitigen Äons doch später etliche zum Nachdenken — und auch zum Umdenken — bringen wird, die dies jetzt noch nicht ergreifen.
ich hat geschrieben:Aber sei es drum. Mann soll dem Unsinn nicht noch eine Plattform bieten.
Hättest Du die Freundlichkeit, noch mal auf Seite 1 zurückzublättern und nachzusehen, wer diese Diskussion hier ohne Not angezettelt hat?
ich hat geschrieben:Freier Wille und Prädistination sind in der Allversöhnungslehre sekundäre Fragestellungen. Diese sind auch nicht heilsentscheidend.
Inwiefern ist denn eine Meinung in Lehrfragen überhaupt heilsentscheidend?