Hallo Epaphroditus,
ich fürchte, wir mißverstehen uns weiterhin völlig! Ich will versuchen, das was ich denke, nochmal besser zu formulieren:
1. Christina Brudereck
Nach allem was ich über die Dame gehört und gelesen (z. B.
http://homepage.univie.ac.at/paul.zuleh ... 052b647f53) habe, denke ich, dass sie eine ziemlich üble Vermischerin von christlichen Inhalten mit esoterischen und New-Age-Dingen ist. Das hat meines Erachtens mit dem biblischen Evangelium und seiner korrekten Verkündigung nichts zu tun.
2. Kulturelle Einflüsse
Mir ist völlig egal, wie Menschen in Gottesdiensten sitzen. Ob das überhaupt mit Kultur zu tun hat, weiß ich nicht. Ich möchte lediglich betonen, dass alles, wirklich alles, was Christen oder Gemeinden tun, anhand der Bibel verifiziert werden sollte. Wenn sich irgendwelche kulturellen Einflüsse ändern, dann sollte man in der Bibel nachschauen, ob etwas dagegen spricht, Neuerungen zu übernehmen.
3. Missionsbefehl
Ich sage kein Wort davon, dass man die Gemeinde von der Mission ausnehmen soll. Ich will nur zunächst mal klarstellen, dass dieser Befehl ausschließlich an Einzelpersonen gerichtet war, die zu dieser Zeit keine Gemeinde in unserem Sinn bildeten. Darüber hinaus lautet der Befehl: "Geht hinaus (zu den Menschen)" und nicht "holt sie herein". An beides sollten Gemeinden denken, wenn sie evangelistische Aktivitäten planen und sich komplett als "missionarische Gemeinde" ausrichten wollen.
Du hast recht, dass brennende Herzen wichtig sind und dass das gesamte Leben eine Evangelisation sein sollte.
Und ich habe nirgendwo angedeutet, Evangelisation für falsch zu halten. Aber ich kritisiere die falschen Prioritäten. Das Gemeinde- oder Versammlungsleben ist für die Gemeinde oder die Versammlung da, nicht für die Ungläubigen. Sollten die kommen, ist das sehr schön, und man muß sie mit der größten Gastfreundschaft willkommen heißen. Aber die üblichen Gemeindezusammenkünfte dürfen nicht auf Ungläubige ausgerichtet werden, sondern auf die Gemeinde selbst.
Nur wenn man in der Gemeinde die nötige geistliche Kraft tankt, kann man ein authentisches evangelistisches Leben führen.
Genau in diesem Punkt begeht die moderne Christenheit eklatante Fehler. Die Lehre, die Zurüstung, das Gebet werden total vernachlässigt, vielfach um der Mission willen. Das Ergebnis ist, dass die Gemeinden geistlich immer schwächer werden und dann zwangsläufig auseinanderbrechen.
Das alles hat nichts mit Wettern gegen andere Christen zu tun, sondern ist an dieser Stelle eine völlig emotionslose Zustandsbeschreibung und im konkreten Gespräch mit Gemeindeverantwortlichen liebevolle Ermahnung (die aber keiner hören will).