Bibelkritik im BEFG

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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon schneid9 am Fr 16. Jan 2009, 23:09

GOH hat geschrieben:Der Unterschied lieg aber wohl auch dain, ob man zuminderst davon ausgeht, als Mose der Hauptredakteur der Bücher war, wobei ihm eine ganze Teihe früherer Quellen zur Verfügung gestanden haben (wie dies Darby auch sicherlich für möglich hielt), oder ob ich davon ausgehe, daß ein anonymer Jahwist, Elohist, Priester und ... und ... Jahrhunderte später den Text zusammengebastelt haben.

Das ist richtig, und so hatte ich es auch gemeint. Es ging mir nicht um die Entstehungszeit der Quellen, sondern um die Benutzung von Quellen überhaupt. Manche überängstlichen Bibelleser meinen ja, der Pentateuch müsste Mose vom ersten bis zum letzten Buchstaben direkt von Gott offenbart worden sein.

Ein anderer Leser hat mir hierzu dankenswerterweise ein Darby-Zitat geschickt, in dem sein Standpunkt noch deutlicher zum Ausdruck kommt:

John Nelson Darby hat geschrieben:it is perfectly indifferent to me if Moses used five hundred documents, provided what he in result gives me expresses exactly, perfectly, and completely, what God meant to communicate to me. (CW 6:183)
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon MAE am Mo 7. Nov 2011, 23:16

Nach einer Meldung von Ideaspektrum wechselt Kim Strübind (Idea: "prominenter Baptist") von den Baptisten zur Evangelischen Landeskirche. Diese Entwicklung hatte ich aufgrund von Strübinds bibelkritischen Aussagen schon lange erwartet.
Der Artikel findet sich im Abonnementenbereich von Idea, das Foto zeigt aber eindeutig Strübind.
Quelle: Klick!
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon wpev am Di 8. Nov 2011, 01:08

MAE hat geschrieben:Nach einer Meldung von Ideaspektrum wechselt Kim Strübind (Idea: "prominenter Baptist") von den Baptisten zur Evangelischen Landeskirche. Diese Entwicklung hatte ich aufgrund von Strübinds bibelkritischen Aussagen schon lange erwartet.
Der Artikel findet sich im Abonnementenbereich von Idea, das Foto zeigt aber eindeutig Strübind.
Quelle: Klick!

Wer erleidet nun wohl wirklich einen Verlust?
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon schneid9 am Di 8. Nov 2011, 19:19

MAE hat geschrieben:Der Artikel findet sich im Abonnementenbereich von Idea, das Foto zeigt aber eindeutig Strübind.

Danke für den Hinweis! Im Abonnentenbereich heißt es über die Gründe:

idea hat geschrieben:Der an der Universität Oldenburg tätige Strübind begründete seine Entscheidung gegenüber idea damit, dass seine bisherige Freikirche – der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) – „nicht ökumenefähig“ sei: „Die Nichtanerkennung der Taufe anderer Kirchen ist ein grober Verstoß gegen die Einheit der Christenheit im Glauben.“ Die Freikirche lehnt die Kindertaufe als unbiblisch ab und praktiziert stattdessen die Taufe von Jugendlichen und Erwachsene nach einem Bekenntnis zum christlichen Glauben. Wer als Kind getauft wurde, muss sich also nochmals – nach baptistischer Überzeugung erstmals – taufen lassen. Nur sie dürfen Mitglieder werden. Nach Stübinds Worten ist jedoch „die Taufe von Getauften, mit denen man sogar gemeinsam das Abendmahl feiert, ein Ding der Unmöglichkeit“. Die Baptisten hätten die Taufe „weitgehend zu einem menschlichen Werk gemacht, das den Glauben vervollständigt“.

Aber ob das Taufverständnis wirklich der einzige Grund war? Auf dem Herbstsymposion der Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik sprach Strübind von einem "Wechsel aus seelsorgerlichen Gründen" ...

Apropos Bibelkritik im BEFG: Ein hochinteressanter Erfahrungsbericht aus dem Theologischen Seminar in Elstal findet sich in der aktuellen Ausgabe von Bibel und Gemeinde, S. 9-14. Auch das Editorial des Heftes beschäftigt sich mit diesem Thema.
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon deBoer am Di 8. Nov 2011, 21:08

Anerkennung der Taufe, das finde ich sehr interessant.
Die Römisch Katholische Kirche (hier speziell das Bistum Aachen) hatte kein Problem damit, die Taufe meiner Frau (getauft in der elterlichen Badewanne, im Beisein der Mitglieder ihrer damaligen Exklusiven Brüdergemeinde) anzuerkennten. Meine Frau konnte so, ganz ökumenisch, problemlos Mitglied der Römisch Katholischen Kirche werden, ohne sich dort einer erneuten Taufe unterziehen zu müssen.
Diese Toleranz hat mich doch sehr beeindruckt.
Aber vielleicht hat diese Toleranz damit zu tun, dass es uns als römisch katholischen Christen (und auch den Lutheranern und Baptisten) nicht verboten ist, unseren, von Gott gegebenen, Verstand auch zu benutzen.
Und unser Verstand, das ist kein Problem der sogenannten Aufklärung und eines Herrn Kant (den ich als Student der Philosophie aus bestimmten Gründen auch nicht sonderlich schätze). Den Verstand, haben wir einfach. Den haben wir, weil Gott es so wolte. Damit hat er uns ausgestattet, als er uns Menschen schuf. Damit wir die Welt verstehen. Damit wir Gott verstehen.
Warum, bitteschön, sollen wir denn unseren Verstand nicht benutzen dürfen?
Wir benutzen doch auch den ganzen Rest unseres Körpers. Wir essen, wir trinken wir machen Kinder (haben Sex).
Viel Spaß beim Leben.
deBoer
 

Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon schneid9 am Di 8. Nov 2011, 21:53

deBoer hat geschrieben:Aber vielleicht hat diese Toleranz damit zu tun, dass es uns als römisch katholischen Christen (und auch den Lutheranern und Baptisten) nicht verboten ist, unseren, von Gott gegebenen, Verstand auch zu benutzen.

Aber gerade bei den Baptisten gibt es diese Toleranz gegenüber anderen Taufverständnissen doch offenbar nicht, wie die Kritik Strübinds zeigt. Bei den "exklusiven Brüdern" gibt es sie dagegen sehr wohl - der derzeit einflussreichste "geschlossene Bruder" in Deutschland vertritt zur "Wiedertaufe" folgende Auffassung:

Christian Briem hat geschrieben:Zweifellos ist das die Reihenfolge der Heiligen Schrift: Glaube - Taufe. Wir sehen das in den Worten des Herrn (Mk 16) und in der Praxis der frühen Christen in der Apostelgeschichte. Wenn aber durch die Verwirrung in der Christenheit die Taufe vorweggenommen wurde, dann glaube ich nicht, dass eine Wiederholung der Taufe den Gedanken des Herrn entspricht. Käme es doch einer Missachtung dieser Einrichtung des Herrn unsererseits gleich, denn wir würden den Stellungswechsel nicht anerkennen, den der Herr aber sehr wohl anerkennt, gemäß dem Er sogar mit der betreffenden Person handelt. Zudem, was könnten wir an jemand, der als Kind getauft wurde, weiterhin tun? Er ist bereits im christlichen Bekenntnis. Eine erneute Taufe könnte ihn nicht wirklicher hineinbringen, als er es schon ist. Doch würde ich das Gewissen des Einzelnen nicht beherrschen und das Maß seines Glaubens nicht überfordern wollen. Sollte er es nach seinem Verständnis für unbedingt nötig erachten, sich noch einmal taufen zu lassen, nachdem er gläubig geworden ist, würde ich ihm seinen Wunsch gewähren. Nur möge uns Gott davor bewahren, eine erneute Taufe als Forderung zu erheben!

Ich weiß, dass nicht in allen Versammlungen der "geschlossenen Brüder" nach diesem Grundsatz gehandelt wird, aber Briems Ansicht steht völlig in der Tradition der "Lehre der Brüder" und müsste eigentlich von jedem "Darbysten", der etwas auf sich hält, geteilt werden.
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon MAE am Mi 9. Nov 2011, 09:38

wpev hat geschrieben:
MAE hat geschrieben:Nach einer Meldung von Ideaspektrum wechselt Kim Strübind (Idea: "prominenter Baptist") von den Baptisten zur Evangelischen Landeskirche. Diese Entwicklung hatte ich aufgrund von Strübinds bibelkritischen Aussagen schon lange erwartet.
Der Artikel findet sich im Abonnementenbereich von Idea, das Foto zeigt aber eindeutig Strübind.
Quelle: Klick!

Wer erleidet nun wohl wirklich einen Verlust?

Wirklichen Verlust liebe/r wpev, erleiden wohl all jene, die auf die leeren Lehren des Herrn Strübind hereinfallen.
MAE
 

Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon MAE am Mi 9. Nov 2011, 09:46

schneid9 hat geschrieben:
MAE hat geschrieben:Der Artikel findet sich im Abonnementenbereich von Idea, das Foto zeigt aber eindeutig Strübind.

Danke für den Hinweis!


Bitte!


schneid9 hat geschrieben:Im Abonnentenbereich heißt es über die Gründe:

idea hat geschrieben:Der an der Universität Oldenburg tätige Strübind begründete seine Entscheidung gegenüber idea damit, dass seine bisherige Freikirche – der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) – „nicht ökumenefähig“ sei: „Die Nichtanerkennung der Taufe anderer Kirchen ist ein grober Verstoß gegen die Einheit der Christenheit im Glauben.“ Die Freikirche lehnt die Kindertaufe als unbiblisch ab und praktiziert stattdessen die Taufe von Jugendlichen und Erwachsene nach einem Bekenntnis zum christlichen Glauben. Wer als Kind getauft wurde, muss sich also nochmals – nach baptistischer Überzeugung erstmals – taufen lassen. Nur sie dürfen Mitglieder werden. Nach Stübinds Worten ist jedoch „die Taufe von Getauften, mit denen man sogar gemeinsam das Abendmahl feiert, ein Ding der Unmöglichkeit“. Die Baptisten hätten die Taufe „weitgehend zu einem menschlichen Werk gemacht, das den Glauben vervollständigt“.


Steht da auch etwas darüber, ob seine Frau diesen Weg mitgeht?


schneid9 hat geschrieben:Aber ob das Taufverständnis wirklich der einzige Grund war? Auf dem Herbstsymposion der Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik sprach Strübind von einem "Wechsel aus seelsorgerlichen Gründen" ...


Kann man das irgendwo nachlesen?
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon schneid9 am Mi 9. Nov 2011, 17:50

MAE hat geschrieben:Steht da auch etwas darüber, ob seine Frau diesen Weg mitgeht?

Nein, sie wird in dem Artikel gar nicht erwähnt.

MAE hat geschrieben:Kann man das irgendwo nachlesen?

Das stand auch in dem idea-Artikel, unmittelbar vor dem obigen Zitat (und heute auch in ideaSpektrum, S. 13).
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Re: Bibelkritik im BEFG

Beitragvon MAE am Fr 18. Nov 2011, 03:42

Vielen Dank für die Hinweise. Ich werde mir die entsprechende idea-Ausgabe ausleihen.

Interessant ist übrigens auch folgende Andacht unter dem Titel
"Die Entdeckung der Weisheit" (Genesis 3) von Prof. Strübind, die am 10.11.2009
im Deutschlandfunk ausgestrahlt wurde: Klick!
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