Wie haltet ihr es in euren Gemeinden eigentlich mit Weihnachten?
Nach der Bibel lässt sich der Geburtstag Jesu Christi auf folgenden Zeitraum eingrenzen:
Der Vater des Johannes des Täufers, Zacharias, gehörte nach Lukas 1, 5 und 1. Chronik 24, 10 zur achten Priesterklasse.
Die achte Priesterklasse musste in der achten Woche nach Jahresbeginn und noch einmal ein halbes Jahr später zum Priesterdienst in Jerusalem antreten. Das jüdische Jahr beginnt mit dem ersten Neumond nach der Frühlings-Tag- und Nacht-Gleiche. Nach unserer Zeitrechnung Ende März / Anfang April.
Wenn jedoch in der auf die Dienstwoche folgenden Woche ein jüdisches Fest stattfand, musste der Priester auch noch in der Festwoche dienen. Da vor der Dienstzeit Zacharias’ bereits zwei Feste stattfanden, begann sein Dienst erst in der zehnten Woche. Dies hatte zur Folge, dass er erst Ende Mai von zu Hause nach Jerusalem aufbrach.
Während dieser Zeit der Abwesenheit erhielt Zacharias nach Lukas 1, 13 die Verheißung, dass sein betagtes Weib einen Sohn gebären würde. Als er dann Anfang Juni nach Hause kam, wurde Elisabeth schwanger: Lukas 1, 13.23-25
Wie in diesem Kapitel weiter berichtet wird, kam im sechsten Monat der Schwangerschaft Elisabeth’s der Engel Gabriel zu Maria und verkündete ihr, dass auch sie einen Sohn gebären werde. Maria wurde verkündet, dass sie den Sohn Gottes empfangen werde und Elisabeth schon im sechsten Monat schwanger sei.
Wenn wir nun von Anfang Juni die sechs Monate Schwangerschaft Elisabeth’s und die weiteren neun Monate Schwangerschaft Maria’s zusammenzählen, dann können wir die Geburt Jesu auf Anfang September datieren (Lukas 1, 26.36).
Weiterhin gibt es andere Hinweise: So wären zum Beispiel im Dezember keine Hirten auf dem Felde, da es im Winter im Nahen Osten zu kalt gewesen wäre (Lk 2,8). Die im Frühjahr auf die Weide geführten Tiere mussten spätestens im Spätherbst wieder in die Ställe zum Überwintern, das war sogar im Talmud festgeschrieben.
Weiterhin kann man astronomisch am Stern von Bethlehem (Konjunktion Jupiter/Saturn), die im Jahre 7 v. Chr. viermal stattfand, erklären, warum und wann die Weisen (Sterndeuter) aus dem Morgenland nach Israel reisten. Was wieder wesentlich früher als Ende Dezember gewesen sein musste.
Allerdings hat der 24./25. Dezember in zahlreichen heidnischen Götzenkulten eine große Bedeutung. Besonders lässt sich bei den Römern (Sol invictus) und Germanen (Tanne als Weihezeichen für Wotan) starke Hinweise auf den wahren Hintergrund dieses Festes erkennen.
Auch ist das Weihnachtsfest in unseren Breitengraden schon längst im Kern von Kommerz und Völlerei angefüllt. Selbstmorde und Scheidungsraten sind um diese Zeit enorm hoch. Emotionale Friedensstimmung verhindert Sündenerkenntnis. Was mag da wohl dahinterstecken?
Und damit zur Eingangsfrage: Wie haltet ihr es in euren Gemeinden eigentlich mit Weihnachten?